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© pixabay / papazachariasa

Sportwetten sind so alt wie der Sport selbst, schon im antiken Griechenland wurde auf die Athleten der Olympischen Spiele getippt und munter gezockt. Mit Pferderennen und den ersten Fußballvereinen kam dann der berühmte Wettschein auf, und Wetten auf der Rennbahn oder bei Buchmachern abzugeben wurde zum festen Bestandteil der Sportkultur. Mit der Verbreitung des Internets und insbesondere mobiler Apps veränderte sich dieser Markt jedoch in den letzten Jahrzehnten maßgeblich – was sich mittlerweile wiederum ökonomisch stark auf den gesamten Markt des Profisports in an sich auswirkt. Sind diese Auswirkungen jedoch eher positiv oder negativ?

Seit 2014 stieg der Umsatz aus Sportwetten drastisch und fast kontinuierlich an, mit einem kurzzeitigen Einbruch 2020, als viele Ereignisse bekanntlich ausfallen mussten. Folgt man den weltweisen Prognosen der Umsatzentwicklung im Online-Glückspielmarkt, wird sich in diesem Bereich auch in Deutschland in den kommenden Jahren eine Menge tun und das Marktvolumen weiter anwachsen, wobei Sportwetten einen erheblichen Anteil dieser Einnahmen bilden, zumal dieser Wettbereich seit langem etabliert und gesellschaftlich akzeptiert ist. Anders als Online-Casinos, die erst nach und nach den Zuspruch der breiten Bevölkerung finden und erst seit zwei Jahren in Deutschland legal betrieben werden können, sind Toto und Wetttipps in den wichtigsten Sportarten seit vielen Jahren populär. Mehr noch, die technologische Entwicklung der vergangenen Jahre machte das Zocken noch bequemer und einer größeren Bevölkerungsschicht zugänglich, und ist damit sogar für Spieler attraktiv, die sich im Grunde weniger für Sport interessierten.

Das Wettangebot findet sich überall und zu jederzeit, zahlreiche Apps und Online-Buchmacher laden zum Tippen auf wichtige Ereignisse ein und bewerben ihr Angebot zudem in den Medien. Dies zieht neue Kunden an und macht das Verfolgen von Live-Events noch spannender. Früher musste man schon an die Rennbahn gehen, um einen Wettschein auszufüllen, begeisterte Fußball-Fans schlossen ihre Toto-Wette oft ab, bevor es ins Stadium ging oder ein Match ausgestrahlt wurde. Heute braucht man nur online einem Live-Ticker zu folgen und kann sogar noch nach Anpfiff oder während eines Turniers seinen Tipp abgeben – was das Zuschauen psychologisch noch spannender macht, während gleichzeitig die Chancen auf einen hohen Gewinn steigen, wenn flexibel und in Sekundenschnelle auf Quotenveränderungen reagiert werden kann.

Das Spannungselement im Glückspiel macht auch Sportwetten populär. Die Psychologie und Humanwissenschaft beschreibt als einen wichtigen Bestandteil des Vergnügens die angenehme Form der Erregung, bei der sich „kurze Momente der Angst mit Augenblicken freudvoller Hoffnung abwechseln“, und dieses Erregungsmoment verstärkt sich eben weiter, wenn der eigene Geldgewinn oder -verlust auf dem Spiel steht, nicht nur der Sieg oder die Niederlage der favorisierten Mannschaft. Oft diskutiert wird, ob dieses Erregungsmoment für Abhängigkeit sorgt und welche Faktoren einen Zocker eher dazu verleiten in die Spielsucht zu verfallen. Der Reiz des Wettens allein macht allgemeiner Ansicht nach nicht süchtig, sondern kann eine absolut harmlose Freizeitbeschäftigung sein, kommen nicht andere beeinflussende Elemente wie Alkohol, Lebenskrisen, Depressionen und Ähnliches hinzu. Sportwetten können ganz im Gegenteil die Begeisterung für den Sport anschüren, auch wenn sie sicherlich häufiger zum passiven Zusehen als zur eigenen Aktivität animieren.

Auch aus wirtschaftlicher Sicht haben Wetten in der Sportbranche eine wichtige Bedeutung: steigt das Interesse an einer Sportart durch den Wettbereich, bedeutet dies mehr Einnahmen, mehr Sponsoren und lukrativere Verträge. Mehr Zuschauer erhöhen den Konkurrenzdruck unter den Mannschaften, größere Einnahmen erlauben den Ankauf besserer Spieler oder neuer Technologie, was beispielsweise auch in der Formel 1 eine wichtige Rolle spielt, wo es eben nicht nur auf das Geschick der Fahrer, sondern auch auf die Rennwagen und deren optimale Wartung ankommt.

Bringt diese an sich positive Entwicklung auch Schattenseiten mit sich? Vieldiskutiert wird der Einfluss von Spielmanipulation und Wettbetrug, was bedeutet, dass durch unlautere Maßnahmen ein Spielausgang derart manipuliert wird, um die Gewinnchancen im Wettbereich zu erhöhen. Genaue Daten gibt es in diesem Zusammenhang bisher nicht, eine Studie ermittelte jedoch, dass sich in den vergangenen Jahren aufgrund der fortschreitenden Informations- und Kommunikationstechnologie ein Wachstum an Spielmanipulation feststellen ließ. Vor allem im asiatischen Raum, insbesondere in Indonesien, China, Korea und Pakistan, sollen laut einer Darstellung des Council of Europe im Jahr 2012 schockierende 90 Prozent aller Resultate manipuliert worden sein, gleichzeitig zeigte sich, dass Fußballspiele unter der UEFA zu 95 Prozent frei von Manipulation seien.

Insgesamt gelten die Auswirkungen von Sportwetten auf den Sportmarkt sowie auf die Popularität von Zuschauersport wie Fußball, Formel 1, Handball, Tennis, aber auch die U.S.-dominanten Sportarten wie Basketball, Football und Baseball, die maßgeblich auch aufgrund des Wettangebots in Europa immer bekannter werden als weitgehend positiv. Mit dem liebsten Hobby gleichzeitig Geld zu verdienen, ist für viele Fans von Sportereignissen ein Traum. Wer konservativ und verantwortungsbewusst zockt, wird damit zwar nicht über Nacht reich werden, kann jedoch, gerade mit schlauen Wetten nach System und dem nötigen Fachwissen zu deren Strategie wie auch zum Sportgeschehen an sich, schöne Gewinne einfahren und damit die Haushaltskasse aufbessern oder wenigstens den nächsten Stadionbesuch oder andere Ausgaben rund um das Fan-Leben finanzieren. 

Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion