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Stielwarzen: Was ist das und wie entfernt man sie?
Im Normalfall völlig harmlos und dennoch kleine Störfaktoren: Das sind Stielwarzen, auf lateinisch “Fibromella molle” genannt. Dabei handelt es sich um kleine und rundliche Wucherungen der Haut, mit denen etwa die Hälfte der Bevölkerung zu kämpfen hat. Medizinisch zählen sie nicht direkt zur Klasse der Warzen, sondern stattdessen zu den Fibromen, sprich Bindegewebsgeschwulsten. In unserem Beitrag erläutern wir Ihnen, wie Sie Stielwarzen bei sich erkennen und entfernen lassen können.
Stielwarzen erkennen
Hautärzte wissen genau, wie eine Stielwarze aussieht, sodass sie sie bereits auf den ersten Blick erkennen können. Für davon Betroffene ist diese Einschätzung meist schwerer. Die folgenden charakteristischen Merkmale helfen Ihnen dabei, eine Stielwarze bei sich selbst zu erkennen:
- rundliche oder längliche Geschwulst
- mit oder ohne stielförmigen Hautansatz
- zwei bis zehn Millimeter groß, in seltenen Fällen bis zu 30 Millimeter
- Berührung meist ohne Schmerzen möglich
- weich und beweglich
- hautfarben, manchmal auch etwas dunkler (bei Entzündungen schwarz oder rötlich gefärbt)
- einzeln oder in Gruppen auftretend
- eine selbstständige Rückbildung
Mithilfe dieser Beschreibung können Sie sich zwar ein besseres Bild von Stielwarzen machen, dennoch ersetzt sie keine Diagnose bei einem Arzt oder einer Ärztin. Wenn Sie Stielwarzen bei sich vermuten, sollten Sie einen Hautarzt/eine Hautärztin aufsuchen, der/die Ihnen mit diesem Problem weiterhelfen kann. So erhalten Sie auch Informationen dazu, wie sich Stielwarzen entfernen lassen.
Wie entstehen Stielwarzen?
Anders als Warzen, die beispielsweise durch HP- oder Pockenviren entstehen, werden Stielwarzen nicht durch Infektionen mit Viren verursacht. Das hat den Vorteil, dass durch sie keine Gefahr der Ansteckung besteht. Stattdessen bilden sich Stielwarzen aufgrund einer Wucherung von Bindegewebszellen (Fibrolasten). Die Ursache dafür konnte bisher nicht abschließend geklärt werden, doch eine erbliche Veranlagung wird als Auslöser nicht ausgeschlossen.
Oft entstehen Fibrome in Hautfalten, die im Rahmen einer starken Anreicherung von körpereigenem Fett gebildet werden und an Körperbereichen mit weichem Hautgewebe, zum Beispiel an Hals, Achseln, Leisten, Oberschenkeln und an den Augenlidern. Während die bestehenden Unterschiede zwischen Männer- und Frauenhaut keine Auswirkungen auf ihre Entstehung haben, wird das Auftreten von Stielwarzen mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher.
Stielwarzen: So wird die Diagnose gestellt
Weiche Fibrome sind häufig bereits an ihren äußerlichen Merkmalen erkennbar (siehe oben). Zusätzlich können Hautärzte ein Dermatoskop verwenden, um die Untersuchung zu ergänzen und so eine zuverlässige Diagnose zu stellen.
Bestehen Zweifel, wird die Veränderung operativ entfernt und dann histologisch (feingeweblich) untersucht, was aber in der Regel nicht notwendig ist.
Müssen Stielwarzen behandelt werden?
Stielwarzen sind im Normalfall harmlos, weshalb eine Therapie nicht zwangsläufig stattfinden muss. Allerdings stören sich viele Betroffene aus optischen Gründen an den kleinen Hautwucherungen und möchten sich gern von diesen befreien. In diesem Fall sollte man sich in einer medizinischen Praxis zu verschiedenen Methoden, möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen und anfallenden Kosten informieren.
In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen einen solchen Eingriff nicht, sondern nur dann, wenn eine medizinische Notwendigkeit dazu besteht. Diese kann beispielsweise vorliegen, wenn eine Stielwarze den Lidschlag behindert.
Kann ich meine Stielwarzen selbst entfernen?
Für Laien ist es nicht einfach, gutartige Fibrome von Hautveränderungen zu unterscheiden, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen. Deswegen sollten Sie niemals versuchen, eine Selbstdiagnose zu stellen. Zur Entfernung der Stielwarze oder anderer Hautwucherungen müssen zudem sterile Bedingungen vorherrschen, die man selbst nicht gewährleisten kann. Durch in die Wunde gelangende Keime können zum Beispiel Infektionen entstehen. Außerdem sind lang anhaltende Blutungen möglich, wenn ein Fibrom selbst mit der Schere oder einem Messer entfernt wird.
Wenn Sie Ihre Stielwarzen loswerden möchten, sollten Sie sich deswegen unbedingt an einen Arzt/eine Ärztin wenden. Diese/r kann nicht nur eine zuverlässige Diagnose stellen, sondern sich auch professionell um die Entfernung der Wucherungen kümmern.
Das Fazit: Entfernung von Stielwarzen nicht selbst durchführen
Stielwarzen sind meist harmlos, können aber als sehr störend empfunden werden. Häufig treten sie in Bereichen wie den Achselhöhlen, den Augenlidern oder an anderen weichen Hautstellen auf. Ihre Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt, man geht aber bisher davon aus, dass die Veranlagung für Stielwarzen vererbbar ist. Anstecken kann man sich damit nicht.
Während es für Laien schwer sein kann, eine Stielwarze von anderen behandlungsbedürftigen Wucherungen zu unterscheiden, erkennen Hautärzte diese im Normalfall schnell und können entsprechende Behandlungsempfehlungen geben. Die Entfernung der Stielwarze geht in der Regel zügig vonstatten und verläuft lediglich unter örtlicher Betäubung. Um Infektionen und andere Komplikationen auszuschließen, sollte man den Eingriff unter keinen Umständen selbst durchführen.
Autor: Wissen Gesundheit - RedaktionWeitere Themen:
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