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Bewegung ist Leben: Die Bedeutung und Vielfalt der Physiotherapie
Wir sind mittlerweile eine “sitzende Gesellschaft”. Wer rastet, der rostet bekanntlich und so sind Bewegungseinschränkungen aufgrund des vielen Sitzens heute keine Seltenheit mehr. Abhilfe schaffen kann hier Physiotherapie. Physiotherapie hilft aber nicht nur dabei, den menschlichen Bewegungsapparat fit zu halten oder zu heilen, sondern ist deutlich vielfältiger, als man denken würde. Im folgenden Interview sprechen wir daher mit einem Experten für Physiotherapie darüber, bei welchen Problemen sie helfen kann und mit welchen Übungen man seine Gesundheit proaktiv fördern kann.
Frage: Hallo, stellen Sie sich bitte kurz unseren Lesern vor.
Antwort: Guten Tag! Ich bin Dr. Florian Haufe, der Gründer und Geschäftsführer der Akina AG. Ich habe meinen Doktor an der ETH Zürich gemacht und mich auf Gesundheitswissenschaften in Verbindung mit Technologie spezialisiert. Mit Akina bieten wir eine Plattform, mit der Menschen dank wirksamer Übungen in Bewegung bleiben. Beispielsweise lassen sich hier Physiotherapie Knie Übungen unter Anleitung durchführen.
Wir verbinden damit Physiotherapeuten mit ihren Patienten. Mit KI-gestützter Bewegungserkennung und regelmäßigem Feedback durch Physiotherapeuten hilft Akina dabei, die Schmerzen von Menschen zu lindern und ihre Mobilität durch einen aktiven Lebensstil zu fördern. Wer zu viel sitzt, tut seinem Körper nichts Gutes!
Frage: Welche Probleme verursacht das Sitzen denn?
Antwort: Sitzen ist eine der häufigsten Körperhaltungen, die wir im Alltag einnehmen. Ob im Büro, im Auto, vor dem Fernseher oder am Esstisch, wir verbringen einen großen Teil unserer Zeit im Sitzen. Das Sitzen an sich ist nicht schädlich. Es ist eine natürliche und bequeme Position, die uns erlaubt, uns zu entspannen und zu erholen.
Das Problem entsteht, wenn wir zu lange und zu oft sitzen, ohne ausreichend Bewegung und Abwechslung. Dann kann das Sitzen zu verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen führen, die sowohl unseren Bewegungsapparat als auch unsere inneren Organe betreffen.
Zu den häufigsten Problemen, die durch langes Sitzen verursacht werden, gehören:
Verspannungen und Schmerzen in der Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur. Diese entstehen durch eine ungünstige Haltung, die zu einer Überlastung der Muskeln und Sehnen führt. Außerdem wird die Durchblutung der Muskeln verringert, was zu einer verminderten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung führt.
Verkürzung und Verhärtung der Hüftbeuger- und Oberschenkelmuskulatur. Eine ständige Beugung der Hüfte und Knie führt zu einer Verkürzung der Muskelfasern. Dies beeinträchtigt die Beweglichkeit der Hüfte und kann zu Fehlbelastungen der Wirbelsäule und der Kniegelenke führen.
Schwächung und Atrophie der Gesäß- und Rumpfmuskulatur. Durch eine mangelnde Aktivierung der Muskeln, die für die Stabilisierung des Beckens und der Wirbelsäule verantwortlich sind, wird der Rumpf instabil, was wiederum in Fehlhaltungen und Schmerzen enden kann.
Verminderung der Knochendichte und -masse. Diese entsteht durch eine geringere mechanische Belastung der Knochen, was das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht.
Erhöhung des Blutdrucks und des Blutzuckerspiegels. Durch eine verringerte Muskelaktivität kommt es zu einer verminderten Glukoseaufnahme und einer verminderten Blutzirkulation. Das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Um diese Probleme zu vermeiden oder zu lindern, ist es wichtig, das Sitzen regelmäßig zu unterbrechen und sich ausreichend zu bewegen. Dabei sollte man sowohl auf eine ausgewogene Mischung aus aeroben (Laufen, Radfahren, Schwimmen) als auch anaeroben (Krafttraining, Pilates, Yoga) Übungen achten. Außerdem sollte man auf eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes Wert legen und in einer entspannten und aufrechten Haltung sitzen, die eine gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts auf beide Sitzbeinhöcker ermöglicht. Bestehende Schäden können oft durch Physiotherapie behandelt werden.
Frage: Was genau versteht man eigentlich unter Physiotherapie?
Antwort: Physiotherapie ist ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates beschäftigt. Physiotherapeuten nutzen verschiedene Methoden, um die Funktion, Mobilität und Schmerzfreiheit der Patienten zu verbessern oder wiederherzustellen. Dazu gehören beispielsweise Übungen, Massagen, Wärme- oder Kälteanwendungen, Elektrotherapie oder Ultraschall.
Physiotherapie kann sowohl präventiv als auch rehabilitativ eingesetzt werden, je nachdem, ob es darum geht, Beschwerden vorzubeugen oder zu lindern. Physiotherapie basiert auf einer individuellen Diagnose und einem Therapieplan, der gemeinsam mit dem Patienten erstellt wird. Dabei werden die Ziele, Bedürfnisse und Ressourcen des Patienten berücksichtigt. Physiotherapie ist also eine ganzheitliche und patientenzentrierte Form der Gesundheitsversorgung, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen fördert.
Frage: Was sind die häufigsten Gründe, aus denen Physiotherapie nötig ist?
Antwort: Die häufigsten Gründe sind Sportverletzungen, orthopädische Erkrankungen wie Arthrose, Bandscheibenvorfall, Frakturen oder Gelenkersatzoperationen, neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson oder Querschnittslähmung, kardiopulmonale Erkrankungen wie Herzinfarkt, chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma sowie rheumatische Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Fibromyalgie. Physiotherapie kann auch bei psychosomatischen Beschwerden wie chronischen Schmerzen, Stress oder Depressionen helfen.
Frage: Welche Bedeutung messen Sie der Prävention bei, und welche Rolle spielt Physiotherapie dabei, Verletzungen zu verhindern?
Antwort: Prävention ist ein wichtiger Aspekt der Gesundheitsförderung und des Wohlbefindens. Durch präventive Maßnahmen kann man das Risiko von Krankheiten und Verletzungen reduzieren, die Lebensqualität verbessern und die Kosten für das Gesundheitssystem senken. Physiotherapeuten sind Experten für Bewegung und können individuelle Übungsprogramme, manuelle Therapien, Beratungen und Schulungen anbieten, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu optimieren und Verletzungen vorzubeugen.
Physiotherapie spielt daher eine wichtige Rolle bei der Prävention von Verletzungen, indem sie die folgenden Ziele verfolgt:
Die Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft, Koordination, Gleichgewicht und Ausdauer der Muskeln, Gelenke, Bänder und Sehnen.
Die Korrektur von Fehlhaltungen, Bewegungsmustern und biomechanischen Ungleichgewichten, die zu Überlastungen oder Schäden führen können.
Die Förderung eines gesunden Lebensstils, einschließlich regelmäßiger körperlicher Aktivität, Ernährung, Stressmanagement und Schlafhygiene.
Die Aufklärung über die Risikofaktoren für Verletzungen, wie zum Beispiel falsches Aufwärmen, Übertraining, unangemessenes Schuhwerk oder mangelnde Erholung.
Die Erkennung von Anzeichen und Symptomen einer Verletzung im Frühstadium und die Einleitung von geeigneten Maßnahmen zur Vermeidung einer Verschlimmerung oder Chronifizierung.
Präventive Physiotherapie richtet sich an gesunde Personen oder solche mit einem erhöhten Risiko für Verletzungen, wie beispielsweise Sportler, Berufstätige mit körperlicher Belastung oder ältere Menschen mit Sturzgefahr.
Frage: Wie können physiotherapeutische Techniken dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Erkrankungen zu verbessern?
Antwort: Chronische Erkrankungen sind langfristige oder wiederkehrende Gesundheitsprobleme, die oft nicht geheilt werden können, wie zum Beispiel Arthritis, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurologische Störungen. Physiotherapeutische Techniken umfassen eine Vielzahl von Methoden, die darauf abzielen, die Muskeln zu stärken, die Gelenke zu mobilisieren, die Durchblutung zu fördern, Entzündungen zu reduzieren, Schwellungen zu verringern oder Narbengewebe aufzulösen.
Durch diese Maßnahmen können oft immerhin die Schmerzen gelindert werden und das Risiko von Stürzen kann verringert werden. Darüber hinaus können physiotherapeutische Techniken auch einen positiven Einfluss auf die psychische und soziale Gesundheit von Menschen mit chronischen Erkrankungen haben.
Frage: Inwiefern können physiotherapeutische Interventionen positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben?
Antwort: Physiotherapie ist nicht nur eine Behandlungsmethode für körperliche Beschwerden, sondern kann in der Tat auch die psychische Gesundheit fördern. Dies liegt daran, dass der Körper und der Geist eng miteinander verbunden sind und einander beeinflussen. Physiotherapie kann auf verschiedene Weise zur Verbesserung der psychischen Gesundheit beitragen, zum Beispiel:
Durch die Verbesserung der körperlichen Funktion und Mobilität können physiotherapeutische Interventionen das Selbstvertrauen, die Selbstwirksamkeit und die Lebensqualität der Patienten erhöhen. Dies kann wiederum zu einer Verringerung von Angst, Depression und Stress führen.
Mittels Entspannungs- und Atemtechniken können die Muskelspannungen reduziert, der Blutdruck gesenkt und die Herzfrequenz reguliert werden. Eine mögliche Folge ist die Verminderung von psychosomatischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Magenbeschwerden.
Durch die Förderung von körperlicher Aktivität und Bewegung kann Physiotherapie die Ausschüttung von Endorphinen und anderen Neurotransmittern anregen, die für das Wohlbefinden und die Stimmung verantwortlich sind. Dies kann zu einer Verbesserung der kognitiven Funktion, der Gedächtnisleistung und der Konzentration führen.
Frage: Welche Rolle spielen Physiotherapeuten in der Betreuung von Kindern, insbesondere bei der Förderung ihrer motorischen Entwicklung?
Antwort: Die Betreuung von Kindern ist tatsächlich ein wichtiger Bereich der Physiotherapie, da Kinder in verschiedenen Entwicklungsstadien unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen haben. Physiotherapeuten können Kinder mit angeborenen oder erworbenen Störungen, Verletzungen oder Behinderungen unterstützen, die ihre motorische Entwicklung beeinträchtigen.
Die motorische Entwicklung bezieht sich auf die Fähigkeit eines Kindes, seine Muskeln und Gelenke zu kontrollieren und zu koordinieren, um verschiedene Bewegungen auszuführen. Dazu gehören grobmotorische Fähigkeiten wie Laufen, Springen oder Werfen sowie feinmotorische Fähigkeiten wie Greifen, Schreiben oder Malen. Die motorische Entwicklung ist eng mit anderen Aspekten der kindlichen Entwicklung verbunden, wie der kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung.
Physiotherapeuten spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der motorischen Entwicklung von Kindern, indem sie individuelle Behandlungspläne erstellen, die auf die spezifischen Ziele und Bedürfnisse jedes Kindes zugeschnitten sind. Sie verwenden verschiedene Methoden und Techniken, um die Muskelkraft, die Beweglichkeit, das Gleichgewicht, die Koordination und die Ausdauer der Kinder zu verbessern. Sie leiten auch die Eltern oder Betreuer an, wie sie die Kinder im Alltag unterstützen können.
Frage: Haben Sie Tipps, mit denen Menschen ihre Gesundheit proaktiv fördern können?
Antwort: Ein wichtiger Tipp ist, auf eine gute Haltung zu achten. Eine schlechte Haltung kann zu Verspannungen, Schmerzen und Fehlbelastungen führen, die sich negativ auf die Wirbelsäule, die Gelenke und die Muskulatur auswirken. Um eine gute Haltung zu erlernen und zu bewahren, kann man Übungen machen, die die Rumpfmuskulatur stärken und stabilisieren. Zum Beispiel kann man im Vierfüßlerstand den Rücken abwechselnd rund und gerade machen, oder im Liegen ein Bein und den gegenüberliegenden Arm heben und halten.
Ein weiterer Tipp ist, ausreichend Bewegung in den Alltag zu integrieren. Bewegung fördert die Durchblutung, den Stoffwechsel, die Sauerstoffversorgung und die Abwehrkräfte. Außerdem beugt sie Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose vor. Um sich ausreichend zu bewegen, sollte man mindestens 30 Minuten pro Tag moderater körperlicher Aktivität nachgehen, wie zum Beispiel Spazieren, Radfahren oder Schwimmen. Dabei sollte man auf eine angemessene Intensität, Dauer und Häufigkeit achten.
Ein dritter Tipp ist, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Eine gesunde Ernährung versorgt den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien, die er für seine Funktionen benötigt. Außerdem hilft sie, das Körpergewicht zu regulieren und Krankheiten vorzubeugen. Um sich gesund zu ernähren, sollte man eine ausgewogene Mischung aus Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, Milchprodukten, magerem Fleisch oder Fisch und gesunden Fetten konsumieren.
Frage: Wie findet man einen guten Physiotherapeuten?
Antwort: Die Auswahl eines Physiotherapeuten ist eine wichtige Entscheidung, die man nicht leichtfertig treffen sollte. Um einen guten Physiotherapeuten zu finden, sollte man folgende Faktoren berücksichtigen:
Qualifikation und Erfahrung des Physiotherapeuten. Ein guter Physiotherapeut sollte über eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium in Physiotherapie verfügen und sich regelmäßig fortbilden. Er sollte auch Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit ähnlichen Beschwerden oder Zielen haben.
Spezialisierung und Methoden des Physiotherapeuten. Er sollte sich auf die Bereiche spezialisiert haben, die für die individuellen Bedürfnisse des Patienten relevant sind, wie zum Beispiel Orthopädie, Neurologie, Sportphysiotherapie oder Pädiatrie.
Kommunikation und Vertrauensverhältnis. Ein guter Physiotherapeut sollte in der Lage sein, dem Patienten zuzuhören, seine Erwartungen und Ziele zu verstehen, einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen und ihn über den Fortschritt und die Ergebnisse zu informieren. Er sollte auch freundlich, respektvoll und einfühlsam sein und eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen.
Um einen geeigneten Physiotherapeuten zu finden, kann man verschiedene Quellen nutzen, wie zum Beispiel:
Die Empfehlungen von Freunden, Familie oder Bekannten, die bereits gute Erfahrungen mit einem Physiotherapeuten gemacht haben.
Die Suche im Internet nach Bewertungen, Websites oder sozialen Medien von Physiotherapeuten in der Nähe.
Die Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse oder dem Hausarzt, um eine Liste von zugelassenen oder empfohlenen Physiotherapeuten zu erhalten.
Die Auswahl eines guten Physiotherapeuten ist eine Investition in die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden. Man sollte sich daher Zeit nehmen, um einen geeigneten Partner für die physiotherapeutische Behandlung zu finden.
Frage: Wie wichtig ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeuten und anderen Gesundheitsdienstleistern für den Therapieerfolg?
Antwort: Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeuten und anderen Gesundheitsdienstleistern ist für den Therapieerfolg von großer Bedeutung. Physiotherapeuten sollten nicht isoliert agieren, sondern müssen sich mit anderen Fachkräften abstimmen, die ebenfalls an der Behandlung beteiligt sind. Dazu gehören beispielsweise Ärzte, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen oder Pflegekräfte.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit hat mehrere Vorteile für den Therapieerfolg. Zum einen ermöglicht sie einen ganzheitlichen Blick auf den Patienten und seine individuellen Bedürfnisse. Die verschiedenen Gesundheitsdienstleister können ihre Expertise einbringen und gemeinsam die bestmöglichen Therapieziele und -maßnahmen festlegen. Zum anderen fördert sie die Kommunikation und Koordination zwischen den Beteiligten. Dadurch werden Doppeluntersuchungen oder -behandlungen vermieden, die Ressourcen verschwenden und den Patienten belasten könnten.
Außerdem werden mögliche Konflikte oder Missverständnisse frühzeitig erkannt und gelöst. Schließlich verbessert sie die Qualität und Kontinuität der Versorgung. Die verschiedenen Gesundheitsdienstleister können einander informieren, unterstützen und ergänzen, um eine optimale Betreuung des Patienten zu gewährleisten.
Frage: Welche Herausforderungen sehen Sie in der physiotherapeutischen Praxis, insbesondere im Hinblick auf aktuelle Gesundheitstrends oder Patientenerwartungen?
Antwort: Physiotherapeuten stehen vor verschiedenen Herausforderungen, die sich aus den aktuellen Gesundheitstrends und den Erwartungen der Patienten ergeben. Die steigende Lebenserwartung und der demografische Wandel führen zu einer Zunahme von chronischen Erkrankungen, Multimorbidität und Pflegebedürftigkeit, die eine individuelle und ganzheitliche Betreuung erfordern.
Physiotherapeuten müssen sich ständig weiterbilden, um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und der evidenzbasierten Praxis zu bleiben, und interdisziplinär mit anderen Gesundheitsberufen zusammenarbeiten, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Die Digitalisierung und die Nutzung von neuen Technologien wie Telemedizin, Apps oder Wearables bieten neue Möglichkeiten für die physiotherapeutische Diagnostik, Therapie und Prävention, aber auch neue Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz, Qualitätssicherung und Ethik. Physiotherapeuten müssen sich mit diesen Technologien vertraut machen, ihre Vor- und Nachteile abwägen und ihre Patienten über deren Einsatz informieren und beraten.
Die wachsende Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention erfordert eine stärkere Einbeziehung von Physiotherapeuten in die Gestaltung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten, wie zum Beispiel Schulen, Betriebe oder Kommunen. Physiotherapeuten müssen ihre Rolle als Gesundheitsberater und -erzieher ausbauen, um Menschen zu motivieren und zu befähigen, gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen und einen aktiven Lebensstil zu führen.
Frage: Inwiefern hat sich die Physiotherapie in den letzten Jahren weiterentwickelt, und welche Trends sehen Sie für die Zukunft?
Antwort: Die Physiotherapie ist ein dynamisches und vielfältiges Fachgebiet, das sich ständig an neue Erkenntnisse, Bedürfnisse und Herausforderungen anpasst. In den letzten Jahren hat sich die Physiotherapie in mehreren Bereichen weiterentwickelt, wie beispielsweise in der Prävention, der Rehabilitation, der Sportmedizin, der Geriatrie, der Neurologie und der Onkologie. Einige der wichtigsten Trends, die die Physiotherapie in der Zukunft beeinflussen werden, sind:
Die Evidenzbasierte Praxis: Die Physiotherapeuten orientieren sich immer mehr an wissenschaftlichen Studien und Leitlinien, um die Wirksamkeit und Qualität ihrer Interventionen zu verbessern. Sie nutzen auch digitale Plattformen, um sich mit Kollegen auszutauschen, sich fortzubilden und auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Die Patientenzentrierte Versorgung: Physiotherapeuten berücksichtigen immer mehr die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele ihrer Patienten, um ihnen eine maßgeschneiderte und ganzheitliche Behandlung zu bieten. Sie fördern auch die Selbstmanagementfähigkeiten und die Partizipation ihrer Patienten an ihrer Gesundheit.
Interprofessionelle Zusammenarbeit: In der Physiotherapie arbeitet man immer enger mit anderen Gesundheitsberufen zusammen, um eine integrierte und koordinierte Versorgung zu gewährleisten. Auch gemeinsame elektronische Patientenakten, um Informationen auszutauschen und die Kommunikation zu erleichtern, sind auf dem Vormarsch.
Die Technologie: Physiotherapeuten nutzen zunehmend technologische Hilfsmittel, um ihre Diagnose, Behandlung und Evaluation zu unterstützen. Ein Beispiel dafür sind Apps mit KI-gestützter Bewegungserkennung, mit denen Patienten zuhause trainieren können und automatisiert Feedback bekommen.
Die Physiotherapie ist also ein spannendes und innovatives Fachgebiet, das sich stetig weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Gesellschaft anpasst. Die Physiotherapeuten müssen sich jedoch auch den Herausforderungen stellen, die mit diesen Trends einhergehen.
Autor: Wissen Gesundheit - RedaktionWeitere Themen:
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