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Das Belohnungszentrum im Gehirn: Welche Aufgabe hat es?
Es gibt unzählige Situationen, die uns ein angenehmes Wohlgefühl verschaffen. Die ausgelösten Reaktionen im Körper sorgen dafür, dass wir unbedingt mehr davon erleben wollen und steigern unser Verlangen folglich noch weiter. Dieser Kreislauf entsteht ganz unabhängig davon, ob wir nun gerade etwas Appetitliches verspeisen, die unglaublich schicken Schuhe aus dem Schaufenster kaufen oder mit attraktiven Menschen flirten.
Dem Ganzen zugrunde liegt die Funktion unseres Belohnungszentrums, das auch als mesolimbisches System bezeichnet wird und aus unzähligen Nervenverbindungen besteht. Deren Stimulation führt zur Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin, der uns positive Gefühle verschafft und ganz erheblich unsere Motivation bestimmt.
Doch was genau passiert da eigentlich im Körper und warum ist dieses Hirnareal von so großer Bedeutung?
Wie unsere Handlungen beeinflusst werden
Wenn wir Entscheidungen treffen und in gewisser Weise agieren, laufen dabei im Hintergrund eine Menge Vorgänge im Körper und Geist ab, wovon sich lediglich ein Bruchteil überhaupt mit dem Bewusstsein erfassen lässt. Spüren wir ein Verlangen und geben diesem nach, so setzt sich ein Prozess in Gang, der uns angenehme Empfindungen beschwert.
Ein perfektes Beispiel dafür ist Glücksspiel. Wer im Online Casino an einem digitalen Spielautomaten zockt, probiert es in der Regel immer wieder mit erneutem Einsatz, weil schon alleine die Hoffnung auf einen Hauptgewinn ein Prickeln auslöst. In der Folge entsteht manchmal ein wahrer Rausch, in dem man nicht mehr Herr seiner Sinne ist. Das muss zwar nicht so extrem ausfallen, zeigt jedoch sehr schön, wie stark wir durch das derart in Gang gesetzte interne Zusammenspiel beeinflusst werden.
Ein Kreislauf aus Verlangen
Man kann sich die Vorgänge im menschlichen Organismus dabei ähnlich vorstellen wie bei einem elektrischen Schaltkreis, in dem ein Element das nächste bedingt und so weiter. Alles, wonach wir uns sehnen, möchte befriedigt werden – seien es nun Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, emotionale Nähe und Intimität oder aber empfundene Notwendigkeiten wie Genuss und Nervenkitzel oder der Wunsch nach Anerkennung sowie persönlichem Erfolg.
Während manche dieser Bedürfnisse sich im Körper beispielsweise durch Hunger, Durst oder Frieren bemerkbar machen, werden andere erst durch äußere Reize ausgelöst – beispielsweise durch den Anblick eines köstlichen Eisbechers. Erfüllen wir das empfundene Bedürfnis, erleben wir physisches und psychisches Wohlbefinden und lernen daraus, bestimmte Handlungen auszuführen. Das Belohnungszentrum ist somit dafür verantwortlich, uns zu jedweder Handlung zu bewegen und damit unverzichtbar für den Menschen.
Der entscheidende Botenstoff und seine Funktion
Eine unverzichtbare Hauptrolle nimmt dabei das Hormon Dopamin ein, das ebenso wie Serotonin auch als Glückshormon bekannt ist. Es handelt sich um einen sogenannten Neurotransmitter, der für die gelungene Kommunikation zwischen den Nervenzellen zuständig ist.
Bereits die Vorstellung einer Bedürfnisbefriedigung führt im Gehirn zur Ausschüttung von Dopamin, woraufhin wir Vorfreude wahrnehmen, die mitunter auch körperlich spürbar ist – sei es durch aufgeregtes Herzflattern, ein Kribbeln in den Fingern, gerötete Wangen oder das sprichwörtliche Wasser, das einem im Munde zusammenläuft.
Glücksgefühle, die süchtig machen können
Durch die empfundene Vorfreude werden wir zur Aktivität angeregt und treffen entsprechende Entscheidungen, um zum erhofften Ziel zu gelangen. Ist dieses schließlich erfüllt, macht sich wahre Glückseligkeit breit. Später balanciert sich das System normalerweise selbst wieder aus.
Allerdings kann das Belohnungszentrum auch auf ungesunde Weise aktiviert werden, wenn besonders starke Reize im Spiel sind, die zu einer sehr hohen Dopaminkonzentration führen. Das mag durch den gefährlichen Konsum von Drogen, aber auch große Mengen an Zucker, durch Computerspiele oder außergewöhnliche Erfolgserlebnisse geschehen. In der Folge erlebt man einen richtigen Kick, der seinerseits von so vielen positiven Emotionen begleitet wird, dass er sich selbst verstärkt.
Das erklärt, wie problematische Süchte entstehen und warum wir so vielen Versuchungen erliegen, obwohl der Verstand sehr wohl weiß, dass wir uns damit schaden.
Autor: Wissen Gesundheit - RedaktionWeitere Themen:
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