 | "Ich fühle mich so schlapp, bin nur noch müde und könnte den ganzen Tag schlafen". Dies ist eine häufig geäußerte Klage in der hausärztlichen Praxis.
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Von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin DEGAM gibt es zu diesem Problem neue Leitlinien. D. h. einem solchen Satz, wenn er in der Praxis häufig vorkommt, sollten Ärzte auf den Grund gehen. Das Ganze beginnt mit einer ausführlichen Befragung des Patienten, dazu gehört auch die Frage nach dem Schnarchen, eine Angsterkrankung oder Depression muss ausgeschlossen werden, und es muss auch die familiäre, berufliche und soziale Situation des Patienten genau beleuchtet werden. Besteht die Müdigkeit schon länger als vier Wochen, muss eine Blutuntersuchung erfolgen, mit der abgeklärt wird, ob z. B. eine unerkannte Entzündung im Körper wütet, mit der Leber alles in Ordnung ist, die Blutzuckerkrankheit für die Müdigkeit verantwortlich gemacht werden muss oder eine Schilddrüsenstörung vorliegt. Gerade an die Schilddrüse sollte öfters gedacht werden, ist sie doch für viele Beschwerden als übergeordnetes Organ verantwortlich. Hinter der Müdigkeit kann sich natürlich auch ein Eisenmangel verbergen, ein zu niedriger Blutdruck, eine Amalgambelastung durch entsprechende Zahnfüllungen, eine Allergie oder eine Schadstoffbelastung. Die klare Devise muss einfach lauten: Nicht hinnehmen, sondern abklären und dann behandeln.
Autor: Medical Tribune, 19. April 2002, Seite 26