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Abnehmen mit dem Magenballon

Gewicht wirksam zu reduzieren und dauerhaft zu halten – wie macht man das? Diäten sind dabei bekanntermaßen nicht förderlich, sondern im Gegenteil, sie verstärken ein Gewichtsproblem nur weiter. Der Königsweg lautet: Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Eine neue Methode lässt hoffen: den stark übergewichtigen Patienten wird ein Magenballon eingesetzt. „Dies ist vor allem für Menschen mit einem krankhaften Übergewicht, genauer gesagt mit einem Body-Mass-Index von mehr als 35 geeignet.
Foto: Obesity Academy Frankfurt

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Der Ballon wird nach sechs Monaten entfernt.
In dieser Zeit hat der Patient schätzungsweise 30 Kilogramm verloren“, erklärt Adipositasexperte Prof. Dr. med. Rudolf Weiner vom Frankfurter Rot-Kreuz-Krankenhaus.

Der Ballon, der hier eingesetzt wird, besteht aus weichem und elastischem Silikon. Er wird im Operationssaal im zusammenfalteten Zustand über die Speiseröhre eingeführt. Dort wird der Ballon über einen Katheter mit steriler Kochsalzlösung gefüllt. Nach der Entfernung des Katheters verschließt ein selbstdichtendes Ventil den Ballon. Aus physikalischen Gründen schwimmt der Ballon auf der Magensäure bzw. auf dem Mageninhalt.

Wenn man jetzt etwas isst oder trinkt, dann muss sich der Nahrungsbrei am Ballon vorbeischieben. Das hat folgenden positiven Effekt: Der Nahrungsbrei rutscht nach unten, und der Ballon, der weiterhin obendrauf schwimmt, wird weiter angehoben. Damit gelangt er recht bald an die Rezeptoren, die dem Körper ein Wohlfühl und Sättigungsgefühl vermitteln. Und der zweite positive Effekt: Zu große Bissen oder hastig geschlungenes Essen können nicht mehr zwischen Magenwand und Ballon hindurchflutschen. „Wenn man zuviel ist oder wenn man nicht richtig kaut, stellt sich sofort ein Übelkeitsgefühl oder sogar ein Brechreiz ein“, sagt Prof. Weiner. Esssünden werden also auf der Stelle bestraft. Dies fördert den gewollten Effekt, nämlich nicht nur einfach weniger zu essen, sondern sich gleichzeitig ein neues Essverhalten anzutrainieren.

Zur gesunden Lebensweise finden
Um das bewusste Essverhalten weiter zu fördern, wurde im Februar 2004 u. a. von Prof. Weiner ein neuer Verein gegründet. Die „Obesity Academy Frankfurt e.V.“ ist mittlerweile bundesweit in elf Krankenhäusern vertreten, in denen der Magenballon eingesetzt wird und zudem auch Schulungen zur gesunden Lebensweise stattfinden. Die Schulungen betreffen z. B. Ernährung, Essgewohnheiten, Bewegung und Sport – sowie auch die psychologischen Barrieren, die man beim Abnehmen überwinden muss. Es gehören auch eine regelmäßige Bestimmung der Körperzusammensetzung mit BIA (Bioelektrische Impedanz-Messung) sowie der Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten dazu.

Gegenanzeigen für den Magenballon
Absolute Ausschlusskriterien eines Magenballons sind Therapien mit blutverdünnenden Medikamenten, nicht-steroidale Antirheumatika, Kortison zum Einnehmen, sowie Magenoperationen, Magengeschwüre und Entzündungen der Speiseröhre.

Noch ein paar Daten zum Übergewicht
Von Fettsucht oder krankhaftem Übergewicht (Adipositas) spricht man, wenn der Body-Mass-Index (BMI) mehr als 30 beträgt.
Zur Errechnung des BMI wird das Gewicht geteilt durch die mit sich selbst multiplizierte Körpergröße. Also:    

Gewicht (in Kilo)
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Größe x Größe (in Meter)
Foto: Obesity Academy Frankfurt

Also stellt eine Person, die 1,70 Meter groß ist und 60 Kilogramm wiegt, folgende Rechnung auf: 60 : (1.70 x 1.70) = 60 : 2.89 = 20,76. Das ist Normalgewicht.

Übergewicht stellt sich meist schleichend ein. Es hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit: Chronische Krankheiten wie Diabetes Typ 2, Arterienverkalkung, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Gallenblasenerkrankungen, Kurzatmigkeit und Schlafapnoe nehmen rapide zu. Der Alterungsprozess wird beschleunigt. Das Sterberisiko ist um 50 bis 100 Prozent höher als bei Normalgewichtigen.

Eine Gewichtsverminderung dient also längst nicht mehr nur der Schönheitspflege, sondern hat eine wichtige gesundheitliche Bedeutung.  Autor: Beatrice Wagner; Stand: 16.09.2004

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