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Schlafsucht oder Ermüdung?

Die Augenlider werden schwer, die Autos vor einem sehen schummrig aus – und plötzlich schreckt man panisch wieder hoch.

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Ermüdung am Steuer ist eine häufige Unfallursache.

Und es ist sehr entscheidend, ob es sich dabei um eine bloße Ermüdung handelt, oder um die Schlafsucht (Narkolepsie).

Denn im Falle der Schlafsucht wird der Führerschein unter Umständen eingezogen und Versicherungen können Zahlungen einschränken.

Patienten, bei denen die Krankheit schon in der Jugend beginnt, beginnen die Probleme, schon damit, überhaupt einen Führerschein zu beantragen.

Der betroffene Fahrer muss seine Fahrtüchtigkeit durch ein fachärztliches Gutachten belegen. Aber es ist gar nicht so leicht. „Müdigkeit nach der Nachtschicht ist normal. Wenn dadurch die Fahrtauglichkeit beeinträchtigt wird, liegt bereits eine Ordnungswidrigkeit vor. Erst die Tests zeigen sicher, ob es sich um eine krankheitsbedingte Müdigkeit handelt", erklärt PD Dr. Sylvia Kotterba von der Neurologischen Klinik der BG-Kliniken Bergmannsheil.

Hier führen die Ärzte deshalb zur sicheren Diagnose neben üblichen neurologischen Untersuchungen u. a. computergestützte Reaktionstests, Hirnstrommessungen (Langzeit-EEGs) zur Bestimmung des Schlaf-Wach-Rhythmus, Testfahrten im Fahrsimulator und Schlaflaboruntersuchungen in Zusammenarbeit mit der Klinik für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin durch.

Ist die Diagnose gesichert, muss das nicht das Ende des Autofahrens bedeuten: Die Symptome lassen sich zum einen mit Medikamenten lindern. Zum anderen ist der Umgang mit der Krankheit für die Fahrtauglichkeit entscheidend.

In Seminaren (auch im Bergmannsheil) können Patienten lernen, die Vorzeichen einer Einschlafattacke sicher zu deuten und entsprechend zu reagieren.

Bei Narkolepsie liegt eine Funktionsstörung der Schlaf-Wach-regulierenden Zentren vor, welche im Hirnstamm und Zwischenhirn liegen. Die Betroffenen leiden unter der Schwierigkeit, einen bestimmten Schlaf- oder Wachzustand länger aufrechtzuerhalten.

Narkolepsie beginnt langsam. Die Symptome können sich innerhalb von Tagen, aber auch Jahren entwickeln.

Die Krankheit zeigt sich überwiegend in Form übermäßiger Schläfrigkeit. Diese führt häufig zum unwillkürlichen Einschlafen oder zu mehreren „Nickerchen“ im Tagesverlauf.

Im Krankheitsverlauf kommen dann noch weitere Symptome hinzu: plötzlicher Muskeltonusverlust bei intensiven Gemütsregungen (Kataplexien), minutenlange Lähmungen nach dem Aufwachen (Schlaflähmungen) und halluzinatorische Erlebnisse beim Einschlafen (hypnagoge Halluzinationen).

Oft ist auch der Nachtschlaf gestört. Charakteristisch ist das vorzeitige Auftreten von REM-Schlaf beim Nacht- wie beim Tagschlaf.
Autor: Beatrice Wagner, Meike Drießen, Pressestelle BG-Kliniken Bergmannsheil; Stand: 01.02.2005

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