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Tollwut - Zweiter Patient gestorben

In einem Krankenhaus in Hannoversch Münden ist am Montag (21.2.) der zweite von sechs Patienten gestorben, die von einer an Tollwut infizierten Frau Organe erhalten hatten. 

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Auch bei diesem Patienten haben die Ärzte zuvor eine Methode aus den USA versucht: Sie versetzten ihn ins künstliche Koma und behandelten ihn mit antiviralen Medikamenten. Mit dieser Therapie hatten US-Ärzte im vergangenen Jahr eine 15-jährige Patientin mit Tollwutsymptomen gerettet.

Am Tag davor war die erste Organempfängerin in Hannover gestorben. Der Zustand des dritten Patienten in Marburg gilt als weiterhin lebensbedrohlich. Den drei restlichen Organempfängern geht es unverändert gut, sie sind ohne Tollwutanzeichen.

Die Organspenderin hatte sich voraussichtlich in Indien infiziert. In Deutschland hatte sie im Krankenhaus einen Herzstillstand erlitten und war mehrfach wiederbelebt (reanimiert) worden. Hierdurch konnte zwar die Kreislaufsituation stabilisiert werden, aber es trat in Folge des Sauerstoffmangels der Hirntod ein.

Hinweise auf eine Tollwuterkrankung lagen weder den behandelnden Ärzten noch dem Entnahmeteam vor. So wurden ihr Ende des vergangenen Jahres Lungen, Niere-Pankreas, eine Niere, beide Augenhornhäute und die Leber entnommen und den Transplantationspatienten eingepflanzt.
Die Übertragung des Tollwutvirus (Rabiesvirus) auf den Menschen erfolgt in der Regel durch den Biss eines infizierten Tieres, sie ist jedoch auch über Hautverletzungen oder direkten Kontakt von infektiösem Material (z. B. Speichel, Nervengewebe, Liquor) mit der Schleimhaut möglich. Übertragungen von Mensch zu Mensch durch Transplantationen sind bisher nur in wenigen Einzelfällen bekannt geworden.

Tollwut gilt als tödlich, wenn die Krankheit ausgebrochen ist. Der Ausbruch beginnt mit Kopfschmerz. Es folgen Krämpfe der Schlund-, Kehlkopf- und Atemmuskulatur, Erstickungsgefühl, Atemnot und qualvoller Durst ohne Schlucken zu können und schließlich Herzlähmung.

Die Zeit zwischen den ersten Symptomen und dem Tod beträgt nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts maximal sieben Tage. Vor dem Auftreten von Symptomen liegen drei Wochen bis drei Monate, in seltenen Fällen auch bis zu einem Jahr, hier kann eine Impfung auch nach der Infektion noch schützen. Nach dem Auftreten der Symptome ist die Impfung wirkungslos.

Behandeln lässt sich die Tollwut weder beim Menschen noch beim Tier. Ohne eine rechtzeitige Impfung endet die Erkrankung immer tödlich.

Rechtzeitig bedeutet, dass die Impfung entweder als vorbeugender Schutz erfolgte oder aber unmittelbar nach dem Biss verabreicht wird. Wenn die ersten Symptome auftreten, hat eine Impfung keinen Sinn mehr, da das Virus dann bereits ins Gehirn vorgedrungen ist.

Sicher kann das Tollwutvirus im Menschen erst nach dem Tod bestätigt werden. Vorher bleibt es eine Verdachtsdiagnose.

Siehe auch unter Seuchen und Infektionen/Tollwut. Hier finden Sie aktuelle Impfempfehlungen.
Autor: Beatrice Wagner; Quelle: Robert-Koch-Institut u.a.; Stand: 21.02.2005

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