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Gebärmuttergeschwülste einfach aushungern

Gebärmuttergeschwülste oder Myome sind gutartige Wucherungen an der Gebärmutter, die bei Frauen über 30 Jahren häufig auftreten.

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Bis vor kurzem standen in Deutschland zwei Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung: eine Hormonbehandlung oder die operative Entfernung der Myome.
Letzteres aber hinterlässt eine Schwachstelle in der Gebärmutterwand oder fordert sogar die Entfernung der kompletten Gebärmutter.

Seit einigen Jahren aber gibt es zur Behandlung gutartiger Gebärmuttergeschwülste eine neue Therapiemöglichkeit: die „Embolisation“. Bei dieser schonenden Methode werden die Geschwülste durch eine Blockade der sie versorgenden Blutgefäße quasi ausgehungert.

Genau gesagt wird die Nähr- und Sauerstoffversorgung der zumeist sehr gut durchbluteten Geschwülste gedrosselt. Dies lässt sie langfristig schrumpfen. Auf Dauer wird die Durchblutung der Gebärmutter durch diese Maßnahme nicht beeinträchtigt.

Die Embolisation kommt in erster Linie für Frauen in Frage, die keinen Kinderwunsch mehr haben. Am besten geeignet ist die Behandlung bei Geschwülsten, die in der Gebärmutterwand wuchern (intramurale Myome). Nicht möglich ist sie bei Myomen, die außen auf der Gebärmutter aufsitzen oder die nur nach innen in die Gebärmutterhöhle wachsen.

Im Jahr 1995, als die Myomembolisation entwickelt wurde, fanden in Deutschland etwa 50.000 Myomoperationen statt. Diese Zahl verdoppelte sich bis zum Jahr 2000. Im Vergleich dazu führten Radiologen im Jahr 2003 etwa 500 Embolisationen durch. Die Operationen wurden zurückhaltend empfohlen, so lange Langzeiterfahrungen fehlten. Dies beginnt sich nun zu ändern.

Gleich mehrere Forschergruppen präsentieren auf dem Deutschen Röntgenkongress (4. bis 7. Mai in Berlin) ihre Daten. Diese zeigen, dass das Verfahren wirksam und sicher ist und die Frauen wenig belastet. Darum werde die Zahl der Eingriffe in der Zukunft sicherlich steigen, prophezeit Richter. Denn immerhin sei die Embolisation bei fünf bis zehn Prozent der Myompatientinnen eine sinnvolle therapeutische Option.

Die meisten Frauen leiden direkt nach dem Eingriff für kurze Zeit unter Schmerzen, die mit den Beschwerden nach einer Operation vergleichbar sind, aber sehr viel schneller abklingen. Darum können die Frauen die Klinik zumeist nach 48 Stunden verlassen.

Die Langzeituntersuchungen zeigten: Im Zeitraum der Nachuntersuchungen schrumpften die Myome im Schnitt um 70 Prozent. Bei einem Teil der Frauen verschwanden die Wucherungen sogar ganz.

Mit einem Fragebogen bewerteten die Frauen darüber hinaus ihre Beschwerden auf einer Skala von – 3 bis + 3. Resultat: Die Zahl der Blutungen und die Schmerzen gingen deutlich zurück. Die Frauen fühlten sich in Beruf und Privatleben nicht mehr beeinträchtigt und gaben ihrem Gesundheitsstatus insgesamt gute Noten.

Nur in drei von 58 Fällen kam es zu Komplikationen: Einer Frau musste die Gebärmutter aufgrund schwerer Blutungen entfernt werden, bei einer zweiten blieben die Blutungen drei Monate aus und bei einer dritten wurde das Myom ausgestoßen, was einen dreitägigen Klinikaufenthalt erforderlich machte. In weiteren drei Fällen war eine erneute Embolisation erforderlich, da der Gefäßverschluss unvollständig war.

Das entscheidende Ergebnis für Richter ist aber, „dass alle 58 Frauen der Studiengruppe, die den Eingriff bereits seit zwei Jahren hinter sich haben, diesen ihrer besten Freundin empfehlen würden“.

Hintergrund Myome:
Gutartige Myome bilden sich schätzungsweise bei 20 bis 40 Prozent aller Frauen jenseits des 30. Lebensjahres. In Abhängigkeit von ihrer Lokalisation unterscheidet man außen aufsitzende Knoten („subseröse Myome“), in der eigentlichen Wand der Gebärmutter gelegene Myome („intramurale Myome“) und solche, die in die Gebärmutterhöhle hineinragen („submuköse Myome“).

Beschwerden hat etwa ein Drittel der betroffenen Frauen. Dabei handelt es sich um Menstruationsschmerzen, stärkere Blutungen, Druck auf Darm und Blase oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Autor: Quelle: idw; Stand: 02.05.2005

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