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Die richtige Tagesrhythmik

Ein Glas Wein zum Mittagessen macht schläfrig und betrunken, aber am Abend wirkt es gesprächsanregend und belebend. Nach dem Mittagsessen fallen vielen Menschen beinahe die Augen zu, aber ein paar stunden später sind sie wieder topfit.
Warum das so ist, erforschen die Chronobiologen, ein Art Zeitforscher. „Die Tagesrhythmik bestimmt den Stoffwechsel der Zellen“, erklärt Till Rönneberg von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. „Gene werden im Takt der inneren Uhr an- und abgeschaltet und Hormone sowie Enzyme ausgeschüttet. Das wirkt sich auf alle Körperfunktionen aus, auch auf die Leistungsfähigkeit, die Konzentrationsfähigkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit.“
 
Prof. Rönneberg ist ein Chronobiologe. Dies ist eine relativ junge Art von Wissenschaftern. Sie befassen sich mit den periodischen Veränderungen der Lebensvorgänge. Im Grunde besagen sie, dass genetisch bedingt alle unsere Körperfunktionen einem Tagesgang unterliegen. Das heißt, unsere Hormone und unser Stoffwechsel unterscheiden sich stark, je nachdem zu welcher Tageszeit man den Körper untersucht.

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„Zwei verschiedene Menschen,  zur gleichen Tageszeit untersucht, können sich ähnlicher sein als ein und der selbe Mensch zu verschiedenen Tageszeiten. Die innere Uhr beeinflusst alle menschlichen Fähigkeiten und steuert sie im Verlauf eines Tages in Höhen und Tiefen."

„Vormittags, zwischen 10 und 11 Uhr, haben wir eine besonders kreative Phase. Wir können uns gut konzentrieren und die Reaktionsgeschwindigkeit ist hoch“, erläutert Jürgen Zulley, Professor und Schlafforscher an der Universität Regensburg. Dies ist die Zeit, um in Ruhe Pläne zu erstellen, Texte zu verfassen oder ein Gedicht zu schreiben. „In diesem Zeitraum sollte man das Telefon abschalten, wenn es möglich ist."
 
Gegen Mittag nimmt dann die Denkleistung ab. Nach einem üppigen Mal wird die natürlich eintretende Müdigkeit noch mal verstärkt. Das wäre der beste Zeitpunkt für ein kleines Nickerchen. Hat das Gehirn vormittags auf Hochtouren gearbeitet, hilft Schlaf, das Gelernte und Erfahrene zu verfestigen und zu verarbeiten. Er bereitet die Denkzentrale auf neue geistige Höchstleistung vor.

Wenn es keine Möglichkeit für einen Mittagsschlaf gibt, soll man etwas tun, was nicht zu anstrengend ist und dennoch nicht zu ermüdend ist, wie etwa Telefonate führen. Die nächste Hochform ist zwischen 16 und 17 Uhr. Der Geist ist in dieser Zeit besonders aufmerksam und kann sich erneut gut konzentrieren.

Seit knapp 300 Jahren wird vermutet, dass in Lebewesen eine so genannte innere Uhr schlägt, welche uns natürliche Rhythmen vorgibt. Erst in den letzten Jahren haben Chronobiologen entdeckt, dass die innere Uhr in Wahrheit aus Billionen von einzelnen Zelluhren besteht, sowie aus einem Taktgeber, dem Nucleus Suprachiasmaticus, welcher das Tageslicht zum Synchronisieren der Lebensvorgänge verwendet. Autor: Beatrice Wagner; Quelle: Interview mit Prof. Rönneberg, sowie die online Zeitschrift Future Health vom 11.05.2005.

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