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Mehr gefährliche Zecken wegen Politik und Klima
Die Zahl der Zecken, welche Viren tragen, die für den Menschen gefährlich sind, hat deutlich zugenommen. Damit ist auch die Anzahl der Erkrankungen an der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen.
Ein Experte macht für die Zunahme unter anderem die globale Erderwärmung verantwortlich. Aber auch der politische Wandel nach 1989 könnte eine Rolle spielen.
So erlauben die milderen Winter und die global gestiegenen Durchschnittstemperaturen den „Wirten“ der Zecken – in der freien Natur in der Regel Mäuse – sich weiter nordwärts auszubreiten. Mit den Mäusen dehnen sich die FSME-Risikogebiete aus.
Noch Anfang der 1990er-Jahre traten weniger als 1,5 Prozent der FSME-Erkrankungen außerhalb der Hochrisiko-Gebiete in Baden-Württemberg und Bayerns auf. Im letzten Jahr waren es bereits 14,6 Prozent. In der aktuellen Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts wurden für Deutschland 90 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.
Viele ehemals kommunistischen Gebiete – wie Bulgarien, Estland, Litauen, Lettland, Rumänien, Slowenien und die Slowakei – haben nämlich ein mittleres bis sehr hohes FSME-Risiko, weil es hier viele Weidetiere wie Ziegen und Rinder gibt, die auch vom FSME-Virus infiziert werden. So sind hier Touristen und NATO-Soldaten gefährdet.
Hintergrund:
FSME ist eine Viruserkrankung, die Zecken befällt, in Europa vor allem den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus). Durch den Stich infizierter Zecken können Menschen angesteckt werden, die dann unter Umständen an einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und/oder Hirnentzündung (Enzephalitis) erkranken.
Im letzten Jahr wurden in Deutschland 274 FSME-Erkrankungen gemeldet. "Das entspricht einer Zunahme um 574 Prozent", schreibt Prof. Jochen Süss vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Jena, der die heutigen Zahlen mit dem Zeitraum 1974-1983 vergleicht. Autor: Quelle: J. Süss: Zunehmende Verbreitung der Frühsommer-Meningoenzephalitis in Europa Deutsche Medizinische Wochenschrift 2005; 130 (22): 1397-1400; Epidemiologisches Bulletin des Robert-Koch-Instituts 16/2005; Stand: 06.06.2005
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Die FSME ist eine gefährliche Hirnhautentzündung, die auch das Hirn befallen kann.Ein Experte macht für die Zunahme unter anderem die globale Erderwärmung verantwortlich. Aber auch der politische Wandel nach 1989 könnte eine Rolle spielen.
So erlauben die milderen Winter und die global gestiegenen Durchschnittstemperaturen den „Wirten“ der Zecken – in der freien Natur in der Regel Mäuse – sich weiter nordwärts auszubreiten. Mit den Mäusen dehnen sich die FSME-Risikogebiete aus.
Noch Anfang der 1990er-Jahre traten weniger als 1,5 Prozent der FSME-Erkrankungen außerhalb der Hochrisiko-Gebiete in Baden-Württemberg und Bayerns auf. Im letzten Jahr waren es bereits 14,6 Prozent. In der aktuellen Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts wurden für Deutschland 90 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.
Zur Ausbreitung haben laut Prof. Jochen Süss vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Jena auch die politischen Veränderungen nach der Wende von 1989 beigetragen. | ||
Hintergrund:
FSME ist eine Viruserkrankung, die Zecken befällt, in Europa vor allem den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus). Durch den Stich infizierter Zecken können Menschen angesteckt werden, die dann unter Umständen an einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und/oder Hirnentzündung (Enzephalitis) erkranken.
Im letzten Jahr wurden in Deutschland 274 FSME-Erkrankungen gemeldet. "Das entspricht einer Zunahme um 574 Prozent", schreibt Prof. Jochen Süss vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Jena, der die heutigen Zahlen mit dem Zeitraum 1974-1983 vergleicht. Autor: Quelle: J. Süss: Zunehmende Verbreitung der Frühsommer-Meningoenzephalitis in Europa Deutsche Medizinische Wochenschrift 2005; 130 (22): 1397-1400; Epidemiologisches Bulletin des Robert-Koch-Instituts 16/2005; Stand: 06.06.2005
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