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Kein Tonicwater für Schwangere!

Tonic- oder Bitter Lemon-Getränke sind vor allem im Sommer sehr beliebt.

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Sie schmecken bitter und erfrischend, enthalten keinen Alkohol und sollen nächtlichen Wadenkrämpfen oder morgendlicher Übelkeit entgegenwirken. Optimal also für Schwangere?
Bloß nicht! „Insbesondere Schwangere sollten auf den Konsum verzichten“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Denn diese leckeren Getränke sind „chininhaltig“. Auf dem Flaschenetikett ist es angegeben.

Chinin ist ein bitter schmeckendes, kristallines Pulver, das aus der Rinde des Chinarindenbaums, Cinchona pubescens, gewonnen wird. In der Medizin wird das Alkaloid zur Behandlung von Malaria und nächtlichen Wadenkrämpfen eingesetzt.

Chinin wird aber auch als Geschmacksstoff, vor allem in Getränken wie Tonics und bitteren Zitronenlimonaden eingesetzt. In Deutschland dürfen alkoholfreie Erfrischungsgetränke maximal 85 Milligramm Chinin pro Liter (mg/L) enthalten.

In größeren Mengen konsumiert, kann Chinin gesundheitlich problematisch sein. Als unerwünschte Wirkungen in Folge von Chininaufnahmen sind vor allem Tinnitus, Sehstörungen, Verwirrtheit oder Hautblutungen und Blutergüsse zu nennen.

Mögliche Risiken sieht das BfR insbesondere für Schwangere: In der wissenschaftlichen Literatur wird über Entzugserscheinungen bei einem Neugeborenen berichtet, dessen Mutter während der Schwangerschaft täglich über einen Liter Tonic Water getrunken hatte. 24 Stunden nach der Geburt wurde festgestellt, dass der Säugling nervös zitterte. In seinem Urin konnte Chinin nachgewiesen werden. Zwei Monate später konnten diese Symptome nicht mehr beobachtet werden.

Nicht nur Schwangere, sondern auch Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern sollten auf Tonicwater etc. verzichten. Diese Krankheiten sind Tinnitus, Vorschädigung des Sehnervs, bestimmten Formen der hämolytischen Anämie und einer Überempfindlichkeit gegenüber Cinchonaalkaloide.

Wer Herzrhythmusstörungen hat oder Arzneien einnimmt, die mit Chinin Wechselwirkungen zeigen, wie etwa blutgerinnungshemmende Medikamente, sollte chininhaltige Limonaden nur nach Rücksprache mit einem Arzt trinken.

Mit diesen Empfehlungen werde der Gesundheitsschutz im Lebensmittelbereich den Maßnahmen zur Risikoabwehr im Arzneimittelbereich angepasst, so das BfR. Schon heute müssen chininhaltige Getränke gekennzeichnet werden. Das BfR hält aber weitergehende Hinweise für Risikogruppen für ebenso notwendig,

Eine ausführliche Stellungnahme zu möglichen gesundheitlichen Risiken durch den Konsum chininhaltiger Getränke kann auf der Homepage des BfR unter www.bfr.bund.de über den A-Z Index unter C, Stichwort Chinin abgerufen werden. Autor: Dr. Irene Lukassowitz, Beatrice Wagner; Quelle: idw; Stand: 07.06.2005

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