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Gefährliche Kopfsprünge
Vor gefährlichen Kopfsprüngen in unbekannte oder flache Gewässer warnen die Ärzte des Querschnittzentrums in den BG-Kliniken Bergmannsheil, wo sich wie jeden Sommer die beim Baden verunglückten Patienten häufen: | ||
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Vor allem jugendliche Männer werden schwerverletzt eingeliefert. Der Grund: Der Kopfsprung hat einfach ein cooles Image. Ein Mann hofft vielleicht, mit einem gewagten Köpper bei der Frauenwelt zu punkten. Aber den Ärzten gefällt dies gar nicht. Vor allem Jugendliche sollten bedenken, „dass ein einziger Sprung schicksalhafte Folgen haben kann“, appelliert Dr. Meindl an die Vernunft.
Schlimmstenfalls vom Hals abwärts gelähmt
Die meisten Springer verletzen sich die Halswirbelsäule, bleiben schlimmstenfalls ein Leben lang vom Hals abwärts gelähmt und sind teilweise beatmungspflichtig. Die Verunglückten sind meistens zwischen 14 und 30 Jahre alt.
Sie unterschätzen die Tiefe von Baggerseen oder sie springen in Wellen der Nordsee hinein, wo ihnen eine Düne zum Verhängnis wird. Manche verunglücken auch in Swimmingpools. „Diese Unfälle wären vermeidbar“, sagt Dr. Meindl, „wenn ein Umdenken einsetzen würde. Die Erziehung zum ‚Nichtkopfsprung’ sollte bereits in der Schule einsetzen.“
Der Schwimmunterricht solle den Kopfsprung nicht fördern oder fordern, die Schwimmprüfungen sollten ihn nicht abverlangen, der Kopfsprung solle sein cooles Image verlieren, fordert die Ärztin. In den letzten fünf Jahren war unter den Verletzten nur eine Frau. Autor: Maike Drießen, Beatrice Wagner; Stand: 13.07.2005