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Kupfermangel führt zu Alzheimer
In großen Tageszeitungen war es zu lesen: Kupfermangel führt zu Alzheimer. Hintergrund dieser Aussage ist eine Studie an der Universität Saarland. Anzeige: Hier wurde eine ganz neue Entdeckung untersucht. Alzheimer-Kranke weisen nämlich deutlich weniger Kupfer im Gehirn auf. | ||
Einen ersten Zusammenhang konnten die Forscher bereits anhand einer anderen Studie belegen, deren Ergebnisse in der September-Ausgabe des „Journal of Alzheimer''''s Disease“ veröffentlicht werden.
Die Wissenschaftler vermuten: Ist der Kupferspiegel im menschlichen Gehirn zu niedrig, kann das so genannte Amyloid-Vorläuferprotein (APP), das das Gleichgewicht des zellulären Kupferstoffwechsels beeinflusst, keine Bindungen eingehen. APP bildet dann die schädlichen Amyloid-Aß-Proteine, das sind die Plaques-Ablagerungen, die die Hirnzellen zerstören.
Die Plaques-Ablagerungen sind das typische Kennzeichen eines an Alzheimer erkrankten Gehirns.
Die Annahme liegt somit nahe, dass eine Besserung des Gesundheitszustandes durch eine verstärkte Kupfersalzaufnahme erreicht werden kann. Das Kupfer gelangt zudem ganz einfach über die Nahrung bis in den Hirnstoffwechsel. Dort soll es zu einer Normalisierung des Kupferspiegels führen.
Hintergrund:
Die Alzheimer Krankheit ist durch den Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet, die im Verlauf zunimmt und zum Totalverlust der Urteilsfähigkeit und der Persönlichkeit führen kann. Gerd Multhaup und Thomas Bayer haben im Rahmen einer Studie 32 Patienten mit milder bis moderater Demenz untersucht.
Sie haben den Kupfergehalt des Bluts und die kognitiven Leistungsmerkmale der an Alzheimer Erkrankten analysiert. Eine erste statistische Auswertung hat eine negative Korrelation zwischen Kupfergehalt des Plasmas und kognitiver Leistung ergeben.
Patienten mit niedrigem Kupferspiegel zeigten statistisch eindeutig mehr Fehler im „Denktest“ als Patienten mit durchschnittlichen Kupferwerten. „Das Ergebnis stützt die Hypothese, dass die meisten Alzheimer-Patienten unter Kupfermangel leiden“, schlussfolgert Gerd Multhaup und glaubt, dass eine vermehrte Aufnahme von Kupfer über die Nahrung therapeutisch von Nutzen sein könnte.
Ob das zutrifft, wird die derzeit durchgeführte Doppel-blind-Studie zeigen, die sich in der klinischen Phase II befindet und an der Universität des Saarlands unter der Leitung von Frank Pajonk und Thomas Bayer in der Klinik für Psychiatrie durchgeführt wird. Autor: Ilka Seer, Beatrice Wagner; Quelle: idw; Stand: 03.08.2005