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Rückenschmerzen – einmal anders
Chronische Rückenschmerzen – die meisten Menschen wissen ein Lied davon zu singen. Anzeige: Rund zwei Drittel der Bevölkerung – übrigens auch Kinder – klagen über Beschwerden. Und nicht immer ist nur der klassische Hexenschuss die Ursache. | ||
So erfuhren die Zuschauer, dass oft der Befund des Röntgenbildes viel zu wichtig genommen wird, dieser aber nicht unbedingt der aussagekräftigste ist. Selbst wenn man darauf einen Bandscheibenvorfall oder eine -vorwölbung erkennt, muss sie nicht die alleine Schmerzursache sein.
„Wenn der Wirbelkanal groß genug ist, werden die Nerven durch die vorgefallene Bandscheibe einfach ein bisschen zur Seite gedrückt, ohne dass das schmerzt. Aber es sieht natürlich eindrucksvoll auf dem Röntgenbild aus“, sagte Prof. Dr. Casser aus Mainz.
Oft sind es aber auch dann „nur“ die muskulären Dysbalancen, welche weh tun. Sie können sich aufgrund von einer leichten Fehlstellung des Beckens entwickeln und dann verfestigen. Bildlich gesprochen zieht dann ein Bein mehr als das andere, was auf Dauer zu Schmerzen führt.
Hier braucht es aber keine Operation, sondern ein gute Krankengymnastik.
Auch die Ernährung ist wichtig, betonten Dr. Julia Kleinhenz von der Traditionellen Chinesischem Medizin und Ernährungswissenschaftlerin Franka Schlieger. Wer ständig das Falsche isst, neigt zu Blähungen, dadurch verspannt sich der Bauchmuskel, was sich dann letztlich auch bei den Gegenspielern, den Rückenmuskeln bemerkbar macht.
Die Ernährung ist auch in anderer Hinsicht wichtig: Denn tierische Fette und Fleisch enthalten Arachidonsäure, welche entzündungsfördernd wirken kann. Entzünden können sich beispielsweise die kleinen Wirbelkörperchen der Wirbelsäule. Eine Ernährungsumstellung hin zu mehr Grün auf dem Tisch ist daher auf jeden Fall hilfreich.
Die eiweißkonzentrierten Drinks, die etwa in Fitnessstudios angeboten werden, können auch Rückenschmerzen provozieren. Denn sie verschieben das Säure-Basen-Gleichgewicht hin zu einem stärker sauren Milieu. Zum Neutralisieren der Säuren nimmt sich Kalzium, welches er beispielsweise in den Knochen eingelagert hat.
Ein Entkalken der Knochen ist aber gleichzusetzen mit einem Brüchigwerden der Knochen, und das nennt man Osteoporose. Wer also Eiweißreich isst, sollte auf jeden fall an eine zusätzliche Kalziumzufuhr denken, sagte Frau Schlieger.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Sport, der immer und überall eine wichtige und wohltuende Rolle spielt.
Die nächste Sommerakademie im Rahmen der „Teletipps vom Hausarzt“ findet am 28.8.2005 statt, wieder um 17.30 bei 3sat. Hierin geht es um das Thema Migräne. Autor: Beatrice Wagner; Stand: 16.08.2005