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Scheinmedizin Homöopathie?

Die Homöopathie hat ihren 200sten Geburtstag schon längere Zeit hinter sich. Aber es ist ihr in all diesen Jahren nie gelungen, sich gegenüber ihren Kritikern vorbehaltlos zu behaupten.
Jetzt gibt eine große Studie von Wissenschaftlern aus der Schweiz und aus Großbritannien den Kritikern Aufwind. Sie zeigte, dass die Effekte der Homöopathie mit der von Placebos vergleichbar sind.

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Ein Placebo ist eine an sich wirkungslose Substanz, die nur dem Anschein nach eine Pille oder eine Spritze ist. In der Medizinforschung werden Placebos eingesetzt, um den Effekt eines neuen Medikaments nach allgemeingültigen Kriterien zu testen. Dazu werden in Studien Patienten, die alle die gleiche Krankheit haben, in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe wird mit dem echten (neuen) Medikament therapiert, die andere Gruppe erhält ein Scheinmedikament. Weder Arzt noch Patient wissen, wer was erhält. Alle Patienten werden genau untersucht. Der Verlauf ihrer Krankheit wird schriftlich festgehalten. Ziel des ganzen ist es, die Wirkung des Medikaments gegen die „Nullwirkung“ des Scheinmedikaments zu testen. Die Differenz zwischen den Wirkungen von Medikament und Scheinmedikament ist dann der Effekt, den das Medikament hervorruft.
Die Wissenschaftler verglichen die Ergebnisse von 110 Studien, in denen homöopathische Mittel getestet werden, mit der gleichen Anzahl von Schulmedizin-Studien. Dabei unterschieden sie zwischen großen guten Studien (randomisiert, doppelblind) und kleinen weniger guten Studien. Sie stellten fest, dass die Homöopathie in den großen guten Studien sich nur schwach von der Placebowirkung abhob, die Schulmedizin aber jeweils gute Wirkung zeigte.

Ist das Aus für die Homöopathie? „Für mich bedeutet das auf keinen Fall, dass die Homöopathie nicht wirkt. Es ist sogar so, dass auch Placebos sehr wohl eine Wirkung haben können. Placebos und homöopathische Mittel sind mehr als nur schöner Schein, denn sie enthalten den Wirkstoff Information“, erklärt der Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. Günter Gerhardt. „Ein Patient bekommt von seinem Arzt gesagt, was das Medikament bewirken soll. Der Patient kann sich jetzt bildhaft die Wirkung vorstellen. Damit wird die Stimulation am gewünschten Wirkort durch das Gehirn aktiviert.“ Das Aussehen der Pillen und das Vertrauen, das ein Patient in seinen Arzt setzt, tun ein Übriges, um den Effekt des „Wirkstoffs Information“ zu verstärken.“ Darin unterscheiden sich Placebos und homöopathische Mittel von beispielsweise bunten Smarties.

Für Dr. Gerhardt bedeutet die aktuelle Veröffentlichung zur Homöopathie allerdings ein Anstoß, dass sich auch die Schulmedizin wieder intensiver mit dem „Wirkstoff Information“ und seiner Macht auf den Patienten beschäftigen soll.

Autor: Beatrice Wagner; Quelle: (u.a.) The Lancet (Bd. 366, S. 726, 2005); Stand: 29.8.2005

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