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Schutz vor der Alzheimer Krankheit
Warum erkrankt ein Mensch im Alter an Alzheimer, ein anderer aber nicht? Der Antwort auf diese Frage sind Forscher aus Berlin ein gutes Stück näher gekommen. Anzeige: Prof. Thomas Willnow und Kollegen haben herausgefunden, was die Bildung der Eiweißablagerungen steuert, welche im Gehirn von Alzheimerkranken vorhanden sind. | ||
Lange Zeit war die Frage ungeklärt, woher diese Eiweißablagerungen kommen. Die Berliner Forscher haben herausgefunden, dass ein von Nervenzellen gebildetes Molekül die Entstehung der Eiweißablagerungen im Gehirn verhindert. Ist zuwenig von diesem Molekül mit dem Namen sorLa vorhanden, nimmt die Eiweißablagerung zu.
Um das genauer zu verstehen, muss man ein bisschen weiter ausholen: Die Eiweißablagerungen sind sozusagen zerhackte „gute“ Eiweiße (Amyloid-Vorläufer-Protein, engl. Abk. APP). Damit das gute Eiweiß nicht zerhackt wird, gibt es im Gehirn ein Transportmolekül mit dem Namen sorLA.
Untersuchungen mit Mäusen, die kein sorLa mehr bilden können, zeigen, dass mehr Eiweiß zerhackt wird, sprich: Die Amyloid-beta Peptid-Bildung nimmt zu und wird im Gehirn abgelagert.
Daraufhin untersuchten die Forscher Gehirne verstorbener Alzheimer-Patienten und von Menschen, die nicht an Alzheimer erkrankt waren. Sie stellten fest, dass die Nervenzellen der Alzheimer-Kranken kein sorLA gebildet hatten, die der Nicht-Betroffenen aber sehr wohl. Als nächstes wollen die Forscher deshalb jetzt nach Substanzen suchen, die die Produktion von sorLA fördert.
Wenn man ein solches Präparat besitzt, kann man es den Menschen geben, die kein oder sehr wenig sorLa bilden. Die Forscher hoffen, dass damit die Entstehung der gefährlichen Ablagerungen im Gehirn vermieden wird.
Die Arbeit wurde jetzt in der amerikanischen Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht. Autor: Barbara Bachtler, Beatrice Wagner; Stand: 09.09.2005; Quelle: idw (u.a.)