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Gehirn
Die Meldung, die Ende März 2005 durch die Presse ging, dass nämlich der kanadische Rockmusiker Neil Young in einem New Yorker Krankenhaus an einem Hirnaneurysma operiert wurde, haben viele Menschen gelesen.
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Aneurysmen sind Erweiterung, Aussackungen der Blutgefäßwand. Treten sie im Gehirn auf spricht man von Hirn-Aneurysmen. Immerhin hat jeder 20. ein oder mehrere solcher Hirn-Aneurysmen ohne es zu wissen! Gefährlich sind diese Aussackungen, weil die überlastete Gefäßwand leicht reißen und zu einem tödlichen Schlaganfall (Blutung) führen kann. In Deutschland sind immerhin pro Jahr etwa 15.000 Patienten betroffen: Jeder zweite stirbt an der Erkrankung und von den Überlebenden behalten viele lebenslange Behinderungen zurück.Die Operation von Hirn-Aneurysmen war bis vor wenigen Jahren mit enormen Risiken für die Patienten verbunden. Der Schädel wurde geöffnet und die Erweiterung mit einem Clip vom Blutfluss „abgeklemmt“ (Clipping). Heute können viele Betroffene mit einem Minimalinvasiven, vergleichsweise schonenden Verfahren – dem „Coiling“ – behandelt werden. Die Behandlung dauert in der Regel nur 1 bis 2 Stunden und ist mit deutlich weniger Risiken verbunden, weil der Schädel nicht geöffnet werden muss. Die Patienten erholen sich entsprechend schneller nach dem Eingriff.
Coiling funktioniert folgendermaßen: Der Operateur führt einen Mikrokatheder über die Leiste des Patienten und durch die Bauch- und Brustschlagader bis in das Gehirn. Durch den Katheder werden weiche Platinspiralen (Coils) in das Hirnaneurysma geschoben. Die haarfeinen Spiralen rollen sich in der Aussackung auf, bis sie das Aneurysma vollständig ausfüllen und so aus dem Blutstrom ausschalten – die Gefahr des Reißens ist gebannt. Hat das Aneurysma eine breite Basis wird zusätzlich eine Gefäßstütze (Stent) platziert, die verhindert, dass die Spiralen wieder herausfallen. Autor: