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Studie deutscher Universitäten: Kein Hirntumor durch Handys

Die Nutzung von Mobiltelefonen erhöht nicht die Gefahr an einem Hirntumor zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie mehrerer deutscher Universitäten, die im Rahmen der Interphone-Studie der Weltgesundheits- organisation (WHO) durchgeführt wurde.
Das deutsche Forscherteam hat seit dem Jahr 2000 844 Patienten, bei denen ein Hirntumor diagnostiziert worden war, untersucht. Diese Daten verglichen sie mit den Angaben von 1.535 gesunden Kontrollpersonen. Die Wissenschaftler kamen dabei zu dem Schluss, dass eine regelmäßige Nutzung eines Handys nicht mit einem höheren Risiko verbunden ist, an einem Gliom oder Meningeom zu erkranken. Das gilt auch bei intensiver Nutzung des Mobiltelefons.

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Die deutschen Teilergebnisse stimmen somit grundsätzlich mit den bereits veröffentlichten Teilergebnissen aus Großbritannien, Dänemark und Schweden überein. Keinen Beleg fanden die deutschen Wissenschaftler für eine Häufung von Tumoren auf der Kopfseite, auf der nach Angaben der Patienten üblicherweise telefoniert wurde.

Langzeitergebnisse, die für eine mindestens zehnjährige Handynutzung gelten, liegen noch nicht vor. Möglicherweise gibt es hier leicht erhöhtes Risiko für Gliome. Dies lässt sich aufgrund der geringen Fallzahlen erst im zusammenhang mit der internationalen Auswertung bewerten. In den bisher veröffentlichten Teilstudien des Interphone-Projektes der WHO hatte sich kein derartiger Hinweis gezeigt.

In Deutschland arbeiteten an der Studie das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universität Mainz, die Arbeitsgemeinschaft (AG) Umweltepidemiologie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und die AG Epidemiologie und International Public Health der Universität
Bielefeld.

Die Interphone-Studie ist die weltweit größte Studie, die den Zusammenhang zwischen Handynutzung und dem Risiko von Hirntumorerkrankungen erforscht. Mehr als 7.000 Patienten mit einem Gliom, Meningeom oder Akustikusneurinom sollen befragt werden, dazu die doppelte Anzahl nicht erkrankter Personen. Teams aus 13 Ländern gehen dabei nach einem gemeinsam verfassten Studienprotokoll vor und ermöglichen somit eine unmittelbare Vergleichbarkeit der Ergebnisse.

Neben Deutschland sind die skandinavischen Länder, Großbritannien, Frankreich, Italien, Israel, Australien, Neuseeland, Japan und Kanada beteiligt.

Eine abschließende Bewertung wird erst mit Vorliegen der internationalen Auswertung möglich sein. Mit dem Abschluss der vollständigen Studie ist im Laufe des Jahres 2006 zu rechnen.

Die englische Zusammenfassung der Studie ist nachzulesen unter: http://aje.oxfordjournals.org/

Autor: Beatrice Wagner; Quelle: ots; Stand: 27.1.2006

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