News
Coxibe für Rheumatiker wieder empfohlen
Wer unter einer chronischen Gelenkentzündung mit immer wiederkehrenden Schmerzanfällen leidet, weiß sich oft nicht mehr zu helfen. Normale freiverkäufliche Schmerzmittel sind zu schwach und auf Dauer nicht immer gut bekömmlich. | ||
Anzeige:
Das muss nicht sein, hat jetzt die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, Abk. EMEA) entschieden. Ihr obliegt die Erhaltung und Förderung der öffentlichen Gesundheit in der Europäischen Union. So hatte sie alle noch auf dem Markt befindlichen Cox-2-Hemmer, umgangssprachlich auch Coxibe genannt, einer Sicherheitsabwägung unterzogen. Dazu hatte sie ihre Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen. Als Vorteil wurde eindeutig gewertet, dass Coxibe magenverträglicher sind als die herkömmlichen NSAR. Der Nachteil: Es kann gelegentlich zu Herzproblemen kommen. Da die NSAR häufig lebensgefährliche Magenblutungen verursachen, die Coxibe aber nur sehr selten Herzbeschwerden, ist die Entscheidung eindeutig: Coxibe können weiterhin zur Schmerzbehandlung bei Arthrose und Arthritis eingesetzt werden, so die Europäische Arzneimittelagentur.
Die Ärzte in Deutschland begrüßen diese Entscheidung, denn sie machen jeden Tag die Erfahrung, dass es ihren Patienten mit Coxiben besser geht als mit anderen Schmerzmitteln. „Wegen der häufigen Nebenwirkungen der herkömmlichen Antirheumatika wurden gezielt Coxibe entwickelt, die eine eindeutig bessere Magen-Darm-Verträglichkeit haben als die herkömmlichen Medikamente“, so Prof. Dr. Andreas Krause vom Immanuel-Krankenhaus in Berlin.
Die Europäische Arzneimittelagentur weist allerdings darauf hin, dass Coxibe nicht sorglos eingenommen werden dürfen. Insbesondere Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen müssen sich dann regelmäßig untersuchen lassen. Weiterhin besteht genau wie bei den meisten Schmerzmitteln als seltene Nebenwirkung die Gefahr der Nierenfunktionseinschränkung. Und schließlich sind Coxibe nicht zur Dauerbehandlung gedacht, sondern sollten nur im akuten Schmerzschub eingenommen werden. Autor: Beatrice Wagner; Quelle: Pressemitteilung der European Medicines Agency vom 27. Juni 2005 und vom Immanuel-Krankenhaus, Rheumaklinik Berlin-Wannsee und Zentrum für Naturheilkunde vom 27. Januar 2006; Stand: 15.2.2006