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Häufige Verhaltensfehler bei Herzschwäche
Viele Menschen mit chronischer Herzschwäche verhalten sich falsch. In dem Bemühen, ihr Herz zu schonen, meiden sie körperliche Tätigkeiten, während Mediziner zu ausreichender Bewegung raten. Auch die bei älteren Menschen verbreitete Ansicht, sie müssten möglichst viel trinken, ist bei Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche grundverkehrt. | ||
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Der Allgemeinmediziner hat eine Gruppe von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, so der Fachausdruck für die Herzschwäche, ein Jahr nach der Entlassung aus der Klinik befragt. Nicht alle hatten die Regeln, die ihnen die Klinikärzte mit auf den Weg gegeben hatten, befolgt.Besonders häufig missachtet wurden die Ratschläge zu Impfungen. Die jährliche Grippeimpfung und eine Impfung gegen Pneumokokken sind Pflicht. Wird dies missachtet, droht eine Lungenentzündung, eine der häufigsten Gründe für Klinikeinweisungen dieser Patienten.
Meiden sollten Menschen mit Herzinsuffizienz alles, was zu einer Zunahme der Blutmenge und zu einer „Volumenbelastung“ des Herzens führt. Dies ist einerseits eine salzhaltige Nahrung. Der Rat zur kochsalzarmen Ernährung wird nach der Umfrage nur von jedem zweiten Patienten beherzigt.
Noch weniger, nämlich 30 Prozent achten darauf, nicht mehr als 1,5 Liter am Tag zu trinken. Dies ist besonders im Spätstadium eine äußerst wichtige Maßnahme gegen die Volumenbelastung. Sie steht freilich im Widerspruch zu einer weit verbreiteten Ansicht, nach der „viel trinken“ für alte Menschen wichtig sei.
Eine übertriebene Schonung der Patienten wirke sich ebenfalls negativ auf das Herz aus. Körperliche Bewegung dagegen erweitere die Blutgefäße und entlaste dadurch das Herz.
Eine Überforderung des Herzens führt zur Einlagerung von Wasser in Lunge und in den Beinen. Um dies frühzeitig zu erkennen, raten Ärzte den Patienten, sich zweimal pro Wochen zu wiegen. Bei jeder Gewichtszunahme sollen sie sofort den Arzt aufsuchen. Auch dieser Rat wurde nicht von allen Patienten befolgt. Autor: Diana Kieper, Thieme Verlag; Dr. Beatrice Wagner; Quelle: M. Scherer et al.: Umsetzung von Allgemeinmaßnahmen bei Herzinsuffizienz - Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006, 131 (13), S. 667-671; Stand: 13.04.2006