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Neues Verfahren stoppt feuchte Makuladegeneration

Eine häufig auftretende Krankheit im Alter ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Man erkennt sie daran, dass man zuerst an der Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut blind wird.
Eine Ursache besteht darin, dass sich unter der Netzhaut – die ist vergleichbar mit dem Film vom Fotoapparat – Ablagerungen bilden, sogenannte Drusen. Dadurch verschlechtert sich das Sehen.

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Das ist die trockene Makuladegeneration. Daraus kann sich die feuchte Form entwickeln: In dem Fall wuchern in den Bereich des schärfstens Sehens (= Makula) Gefäße herein. Diese Gefäße, auch Blutschwamm genannt, sind durchlässig für Flüssigkeit. So kommt es zu einer Wasseransammlung (Ödem) im Auge und schädigt die Makula ebenfalls. Ein solcher Prozess geht schnell. Es kann sich auch direkt die feuchte AMD bilden.

Die Therapiemöglichkeiten waren bislang äußerst unbefriedigend. Mit einem Laserstrahl kann man die neu entstandenen Gefäße veröden, allerdings bilden sich oft wieder neue Gefäße. Auch bei der photodynamischen Therapie – bisheriger Hoffnungsträger bei der Behandlung der AMD – werden die Gefäße verschlossen, aber auch hier können weitere Behandlungen nötig sein.

Jetzt steht für die Therapie der feuchten AMD ein neuartiger Wirkstoff zur Verfügung: Zum ersten Mal ist es möglich, eine Ursache der krankhaften Gefäßneubildungen, den Wachstumsfaktor VEGF, medikamentös zu hemmen. Im Herbst 2004 erteilte die amerikanische Zulassungsbehörde FDA die Zulassung für den Wirkstoff Pegaptanib, seit Mai 2006 steht er auch in Deutschland für die Behandlung von Patienten mit feuchter AMD zur Verfügung. „Mit dieser Therapie kann man die feuchte AMD zum Stoppen bringen“, sagt Dr. Günter Gerhardt.

Das Präparat wird alle sechs Wochen in das Auge injiziert. In einer Studie vor Markteinführung (New England Journal of Medicine, 2004, 351 ; 27, pp 2805-2816) trat nach zwölf Monaten bei 70 Prozent der behandelten Patienten eine Stabilisierung des Sehvermögens ein. Bei 25 Prozent verbesserte sich das Sehvermögen sogar nach einem Jahr. Die Nebenwirkungen bestanden meist nur in einer Reizung durch das Injizieren. 

Autor: Dr. Beatrice Wagner; Stand: 07.06.2006

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