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Hirnwasser abpumpen ­ Demenz vorbeugen

Die Vergesslichkeit mit dem Älterwerden scheint normal zu sein, doch dabei hat sie verschiedene Ursachen. Eine häufige davon ist eine Krankheit mit den Namen Normaldruck-Hydrocephalus.
Das ist eine krankhafte Erweiterung der Hirnkammern (Ventrikeln). Diese füllen sich mit Hirnwasser (Liquor), das nicht abfließen kann, ohne allerdings wie beim klassischen Wasserkopf (Hydrocephalus) typischen Druckanstieg im Kopf. Damit verliert das Gehirn zunehmend seine natürliche Elastizität. Es wird fester und damit zerstörungsanfälliger.

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„Jeder Pulsschlag ist dann wie ein kleiner Schlag auf das Hirngewebe, weil das Gehirn nicht mehr nachgegeben kann“, sagt Neurochirurg Prof. Dr. Hans-Werner Bothe vom Universitätsklinikum Münster (UKM). „Durch diese fortwährenden Schläge geht nach und nach immer mehr Hirngewebe zugrunde und wird durch Wasser ersetzt. Und je mehr Wasser da ist, desto härter wird das Gehirn“, so Bothe. Das zunehmende Absterben von Hirngewebe führt schließlich zu den Anzeichen, die typisch für den Normaldruck-Hydrocephalus sind, nämlich kurze trippelnde Schritte, bei denen die Füße wie Magnete am Boden zu kleben scheinen, mangelnde Kontrolle über die Blase und die zunehmenden Anzeichen einer Demenz.

Bislang wird der Normaldruck-Hydrocephalus behandelt, indem das Hirnwasser über ein Ventilsystem mit Schläuchen abgeleitet wird. Da zwar die Hirnkammern erweitert und mit Hirnwasser gefüllt sind, aber kein Überdruck vorhanden ist, ist das Ableiten problematisch. Denn die Ventile öffnen sich nur bei Überdruck.

Möglicherweise steht in absehbarer Zeit ein neues Verfahren zur Verfügung. Neurochirurg Bothe hat ein System entwickelt, dass das Hirnwasser kontinuierlich über einen dünnen Schlauch ableitet, der unter der Bauchhaut implantiert ist, wo sich eine Pumpe befindet. Damit, so Bothe, behält das Gehirn seine Elastizität, hält das Pulsieren der Gefäße gut aus, das Hirngewebe wird geschont, die Nervenzellen können ihre Arbeit verrichten und Funktionseinbußen sind nicht zu befürchten.

Autor: Dr. Beatrice Wagner; Quelle: PM der UKM; Stand: 19.06.2006

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