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Warum Männer & Frauen anders auf Medikamente reagieren
Zwischen Mann und Frau gibt es große körperliche Unterschiede, und zwar nicht nur ihre Geschlechtsmerkmale, sondern allgemein hinsichtlich ihrer körperlichen Reaktionen. | ||
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Die Wissenschaft, die sich damit beschäftigt, ist noch recht jung und heißt „Gender Medizin“. Das englische „Gender“, wörtlich mit „Geschlecht“ zu übersetzen, kümmert sich um die unterschiedlichen körperlichen Reaktionen von Mann und Frau. Forscher haben bereits schon entdeckt, dass bei Mäusen Tausende von Genen in der Leber und im Gehirn eine je nach Geschlecht unterschiedlich stark aktiviert werden. Da 99 Prozent der Gene von Mensch und Maus übereinstimmen, erforscht man genetische Krankheiten gerne anhand der Nager.
Jetzt fanden die Forscher um Xia Yang von der Universität Kalifornien auch im Fett- und Muskelgewebe eine Vielzahl von Genen, die bei Männern und Frauen verschieden schnell in Eiweiße umgesetzt werden. Das ist ein Hinweis dafür, wie schnell Erbinformationen in konkrete Handlungsanweisungen für Körperzellen umgesetzt werden.
Die Forscher schließen daraus, dass es stark vom Geschlecht abhängt, wie sich Krankheiten entwickeln und wie der Körper auf Medikamente reagiert. Aspirin schütze Männer beispielsweise wirksamer vor Herzinfarkten als Frauen, so die Forscher. „Dies hängt vielleicht damit zusammen, dass Frauen das Aspirin schneller abbauen als Männer“, so Yang.
Die neuen Erkenntnisse könnten den Wissenschaftlern helfen, die Ursachen von Herzkrankheiten, Diabetes oder Fettleibigkeit zu verstehen und die Therapie besser an das Geschlecht anzupassen. Autor: Dr. Beatrice Wagner; Quellen: ddp/wissenschaft.de – Katharina Schöbi; Xia Yang (Universität von Kalifornien, Los Angeles) et al.: Genome Research (August 2006)
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