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Lassa-Fieber in Europa

Der 68-jährige Lassa-Fieber-Patient, der am Freitag unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen aus Münster in die Quarantänestation der Frankfurter Uniklinik gebracht wurde, ist nach wie vor bewusstlos.

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Er wird intensivmedizinisch behandelt und künstlich beatmet, teilte die Frankfurter Uniklinik mit.
Lassa-Fieber ist eine Viruserkrankung und in ländlichen Gebieten West-Afrikas ganzjährig verbreitet. Überträger sind chronisch infizierte kleine Nagetiere (Mastomys natalensis), die in die Vorratshäuser eindringen und Nahrungsmittel mit Urin oder Exkrementen verseuchen. Bei engem Kontakt mit Erkrankten ist das Lassafieber auch von Mensch zu Mensch übertragbar.

Die Krankheit beginnt beim Menschen meist mit grippeähnlichen Anzeichen, also mit Halsschmerzen, Lungenentzündung und hohem Fieber. Bei schweren Fällen wird auch eine Leberentzündung (Hepatitis) beobachtet. Im Verlauf der Krankheit kann sich eine lebensbedrohliche Blutungsneigung entwickeln (Hämorrhagie). Die Sterblichkeitsrate der stationär behandelten Patienten liegt bei 10 bis 20 Prozent, meist versterben die Patienten an Multiorgan- oder Herz-Kreislauf-Versagen.

Die Behandlungsmöglichkeiten beschränken sich im Wesentlichen auf eine Erleichterung der Symptome. In der Frühphase kann das antivirale Medikament Ribavirin helfen. Ribavirin wird auch zu vorsorglichen Behandlung von Kontaktpersonen eingesetzt. Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung.

In den letzten sechs Jahren sind vereinzelt Lassa-Infektionen nach Europa eingeschleppt worden. Diese standen meist in Zusammenhang mit Hilfseinsätzen im bürgerkriegsgeschüttelten Sierra Leone. Die Krankheit ist normalerweise keine Gefahr für Touristen. In Deutschland starb jedoch 2000 eine Studentin am Lassafieber, die sich als Rucksacktouristin in den ländlichen Endemiegebieten Westafrikas aufgehalten hatte. Ebenfalls in 2000 wurde Lassa bei einem Nigerianer diagnostiziert, der wegen neurologischer Symptome in Deutschland behandelt wurde und aufgrund anderer Ursachen verstarb. Autor: Eva Königsmann und Dr. Barbara Ebert vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizinm sowie Dr. Beatrice Wagner; Stand: 25.7.2006

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