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Training nach Schlaganfall macht Gehirn flexibler

Wenn jemand einen Schlaganfall erlitten hatte, gehört es zur Reha, dass die gelähmten Körperteile passiv durchbewegt werden. Früher tat man dies vor allem deshalb, um die Gelenke beweglich zu halten.
Mittlerweile aber weiß man, dass auch die passiven Bewegungen helfen, das Gehirn eines Schlaganfallpatienten wieder gezielt anzuregen. Damit wird die Nervenzellen vor allem in der Hirnrinde dazu angeregt, neue Verbindungen ausbilden. Dies verbessert die Chance, dass die gelähmten Bereiche irgendwann auch wieder aktiv bewegt werden können.

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Noch längst nicht ist hier alles erforscht. Einzelne erste Studienergebnisse, die mit Hilfe von bildgebenden Verfahren durchgeführt worden sind, werden auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) diskutiert, die im September in Mannheim stattfinden wird.

Das passive Bewegen soll gesunde Bereiche des Gehirns dazu bringen, die Aufgaben der – durch den Schlaganfall unwiderruflich – geschädigten Areale zu übernehmen. Studien zeigen: Nach mehrwöchiger Physiotherapie sind beide Gehirnhälften eines Schlaganfall-Patienten vermehrt aktiv. In einigen Gehirnbereichen geht dieser Anstieg direkt mit einer Verbesserung der motorischen Fähigkeiten bei den Patienten einher.

Andere Studien sind allerdings scheinbar weniger optimistisch. Hier sinkt die Aktivierung in den Gehirnbereichen für die Körperteile, die nun gelähmt sind, die aber passiv durchbewegt werden. „Dieses Muster finden wir auch bei Gesunden, wenn eine Bewegung perfekt gelernt wurde und deren Ausführung dem Gehirn danach weniger Aufwand abfordert“, erklärt Professor Dr. med. Joachim Liepert, Klinik für Neurologie des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf und Ärztlicher Leiter der Neurorehabilitation an den Kliniken Schmieder Allensbach.

Mithilfe der modernen Bildgebung lässt sich sogar die Größe der Bereiche bestimmen, die einzelne Muskeln im Gehirn repräsentieren. In mehreren, vom Kompetenznetz Schlaganfall geförderten Untersuchungen zeigten Wissenschaftler, dass ein gelähmter Muskel im Gehirn weniger repräsentiert ist als der in der anderen Körperhälfte gegenüberliegende gesunde Muskel. Nach einer Physiotherapie vergrößert sich dieser Bereich jedoch. Außerdem verlagert sich die aktive Zone. Dies ist ein Beweis dafür, dass Nachbarzellen die Arbeit aufgenommen haben.

Auch wenn hier noch viel erforscht werden muss, so zeigen die ersten Studienergebnisse doch, dass ein „passives Durchbewegen“ und ein Trainieren mit Hilfe von Krankengymnasik bei einem Schlaganfallpatienten sehr wichtig sind. Autor: Dr. Beatrice Wagner; Quelle: Kongress-Pressestelle der DGN; Stand: 14.09.2006

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