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Magenbakterium legt Schilddrüsentabletten lahm

Seit vor etwa zehn Jahren entdeckt worden ist, dass es einem Bakterienstamm gelingt, im sauren Magenmilieu zu überleben, gibt es immer wieder neue Meldungen über die unheilvollen Wirkungen dieses Helicobacter pylori. Die neueste Meldung erreichte uns über den Berufsverband der Deutschen Nuklearmediziner e.V. (BDN). Er gab bekannt, dass nach einer aktuellen Studie der Universität Rom eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori nicht nur Magengeschwüre hervorruft, sondern auch die Aufnahme des Schilddrüsenhormons Thyroxin beeinträchtigt.

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Pegeln sich bei Schilddrüsenpatienten trotz regelmäßiger Einnahme eines Thyroxinpräparates die Hormonwerte nicht ein, können daher Magenprobleme die Ursache sein. Deswegen sollten sich Patienten, bei denen eine Thyroxin-Therapie nicht anschlägt, auf Helicobacter pylori testen lassen, so der BDN.

Das Schilddrüsenhormon Thyroxin reguliert den Stoffwechsel des Körpers. Ist die Hormonproduktion gestört oder ein Kropf vorhanden, müssen die Betroffenen meist synthetisches Thyroxin – so genanntes L-Thyroxin – einnehmen. Prof. Marco Centanni von der Universität Rom untersuchte 259 Schilddrüsen-Patienten, die mit L-Thyroxin behandelt werden sollten. Vor Beginn der Therapie wurden die Probanden auf Helicobacter pylori getestet. Patienten, die das Bakterium in sich trugen, benötigten deutlich größere Mengen an L-Thyroxin als Patienten ohne Magenprobleme.

„Diese Erkenntnisse sind völlig neu und haben unmittelbare Auswirkungen auf die medizinische Versorgung von Schilddrüsenpatienten“, berichtet Prof. Jörg Mahlstedt, Vorsitzender des BDN, auf der Jahrestagung des Verbandes. In der Regel können Patienten mit Struma oder einer Schilddrüsenunterfunktion problemlos auf eine moderate Thyroxin-Dosis eingestellt werden.

„Werden über eine längere Zeit auch mit höheren Dosen nicht die gewünschten Hormonwerte erreicht, vermuten wir Ärzte häufig, dass die Patienten ihre Tabletten nicht regelmäßig nehmen. Doch nun wissen wir, dass auch Magenprobleme die Ursache sein können“, so Prof. Mahlstedt. Der Essener Nuklearmediziner rät in diesen Fällen dringend zu einem Helicobacter-pylori-Test. Autor: Dr. Beatrice Wagner, Katrin Lewandowski; Stand: 18.10.2006

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