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Schwere Teilung von Tabletten

Jede vierte ambulant verschriebene Tablette wird vor der Einnahme geteilt. Das aber ist gar nicht immer so einfach und zudem auch nicht immer richtig, berichten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg im „European Journal of Clinical Pharmacology“.

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Denn erstens haben knapp 10 Prozent der zum Teilen verordneten Tabletten keine Bruchkerbe, sodass sie schwer auseinander zu bekommen sind. Und zweitens dürfen viele Tabletten überhaupt nicht geteilt werden, weil dadurch der spezielle Überzug seine Wirkung verliert. Aber gehen wir doch einmal der Reihe nach vor.

So fehlt vor allem älteren Menschen oft die Fingerfertigkeit oder auch einfach nur die Sehschärfe zum exakten Tablettenteilen. Die Kerben sind oft unpraktisch, oder eben gar nicht vorhanden. Viele benutzen dann ein Küchenmesser, das keine exakte Teilung erlaubt. Einen richtigen Tablettenteiler benutzen nur 20 Prozent der Patienten.

Dann gibt es aber auch noch Tabletten mit Schmuckkerben, diese laden zum Teilen ein, sind aber nicht dafür gedacht. Und weiterhin wird bei vielen Tabletten der Wirkstoff vor dem sauren Magensaft mit einem magensaftresistenten Überzug geschützt. Werden diese Tabletten geteilt, wird der Wirkstoff bereits im Magen freigesetzt, dabei zerstört und das Medikament wird unwirksam.

Bei Tabletten mit einem sogenannten Retard-Überzug, der ihre Freisetzung verlängert, kann die Wirkung des Medikamentes verkürzt werden und das Risiko für Nebenwirkungen steigen.

Auch Tabletten mit speziellen Überzügen, die den Wirkstoff vor einer Inaktivierung durch Luftsauerstoff, Licht oder Feuchtigkeit schützen oder einen unangenehmen Geschmack überdecken, können nicht ohne weiteres geteilt werden.

Alles also gar nicht so einfach. Am besten, Sie fragen vorher einmal Ihren Arzt oder Apotheker. Autor: Dr. Beatrice Wagner; Quelle: idw; Stand: 25.10.2006

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