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Zähne besser, Zahnfleisch schlechter
Weniger Karies, aber mehr Zahnfleischentzündung, dies ist kurz gefasst das Ergebnis der aktuellen „Deutschen Mundgesundheitsstudie“, die im Jahr 2005 zum vierten Mal seit 1989 durchgeführt wurde.
Die Studie, die im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung durchgeführt wurde, beschäftigte sich speziell mit der Gesundheit der Zähne und des Zahnfleisches. Sie wurde gemacht, weil sich gerade im Bereich der Zahnmedizin in letzter Zeit viel verbessert hat:
- Kinder werden bereits im Kindergarten und in der Schule unterrichtet, wie sie ihre Zähne richtig putzen können.
- Später werden die Backenzähne vom Zahnarzt versiegelt, damit Karies gar nicht erst entstehen kann.
- Erwachsene profitieren von neuen Werkstoffen für Zahnfüllungen.
- Die neu entwickelte Implantattechnik ermöglicht einen festsitzenden Zahnersatz, auch wenn zur Verankerung keine eigenen Zähne mehr vorhanden sind.
Positiv zu werten sind folgende Ergebnisse:
- die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen ist verbessert
- die Karieslast der Erwachsenen und Senioren ist erstmals deutlich gesunken
- der Kariessanierungsgrad und das prothetische Versorgungsniveau der Erwachsenen und Senioren sind gut
- Erwachsen und Senioren haben im Durchschnitt drei bis vier Zähne mehr als noch bei der letzten Studie im Jahr 1997.
- Zunahme von Wurzelkaries bei Erwachsenen und Senioren
- Anstieg der Zahnfleischentzündung (Parodontitis), vor allem schwerer Erkrankungen, im Erwachsenen- und Seniorenalter
Verschiedene epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die Zahnfleischentzündung das Risiko für Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und schlechter Herzdurchblutung (ischämische Herz-Kreislauferkrankungen) deutlich erhöht, und zwar unabhängig von sonstigen Risikofaktoren. Darüber hinaus erschwert sie die Kontrolle/Einstellung des Diabetes mellitus, sie kann bei Schwangeren zur Frühgeburt führen, und kann bei Senioren chronische Atemwegserkrankungen verstärken. Autor: Dr. Beatrice Wagner; Stand: 27.11.2006; Quelle: PM der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.
