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Malaria-Prophylaxe hilft Aids einzudämmen

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So vermehren sich während eines Malaria-Fieberschubs die HI-Viren im Körper eines Infizierten sehr rasch und verursachen so eine weitaus höhere Ansteckungsgefahr für dessen Sexualpartner. Andererseits sind HIV-Infizierte aufgrund ihres geschwächten Immunsystems anfälliger für Malariainfektionen. Die Folgen dieses Zusammenspiels sind fatal: So sind beispielsweise in der kenianischen Stadt Kisumu fast fünf Prozent der HIV-Infektionen und fast zehn Prozent der Malaria-Infektionen auf den gegenseitigen Effekt zurückzuführen. Das haben Laith Abu-Raddad von der University of Washington in Seattle und seine Kollegen in einem mathematischen Modell gezeigt.
Für ihre Berechnungen sammelten die Forscher Daten über die 200.000 Einwohner von Kisumu . Neben diesen sozialen Daten und medizinischen Grundlagen zu Infektionswahrscheinlichkeiten und Krankheitsverläufen berücksichtigt das mathematische Modell auch die Verbreitung und den Lebenszyklus der „Malaria-Mücke“.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass eine sexuelle Enthaltsamkeit von HIV-Infizierten während und bis acht Wochen nach Malaria-Fieberschüben sich merklich auf die HIV-Rate auswirken würde. Ebenso würde eine Prophylaxe und Behandlung von Malaria die HIV-Rate mindern.
Abu-Raddad und seine Kollegen vermuten zudem, dass auch andere Parallel-Infektionen wie Genitalherpes oder Tuberkulose einen Effekt auf die rasante HIV-Ausbreitung in Afrika südlich der Sahara haben. Autor: Dr. Beatrice Wagner; Quelle: ddp/wissenschaft.de (Laith Abu-Raddad University of Washington in Seattle, et al.: Science, Bd. 314, S. 1603); Stand: 08.12.2006
