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Kaffee als Medizin

Seit es Kaffee gibt, streiten die Gelehrten darüber, ob sein Genuss für die Gesundheit förderlich oder schädlich ist. Heute ist die Einschätzung der Mediziner überwiegend positiv, berichtet die Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“. So erkranken nach einer neueren Studie Menschen, die täglich vier bis sechs Tassen trinken, zu 30 Prozent seltener an Diabetes. Nach einer anderen Studie erkranken Vieltrinker seltener an der Parkinsonschen Schüttellähmung. Derzeit wird auch darüber diskutiert, ob Kaffee in Maßen vor Zivilisationskrankheiten schützt. Die Dosis macht allerdings auch hier das Gift, denn in großer Menge kann Kaffee zu unregelmäßigem Herzschlag führen.

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In der Pharmakologie wird Kaffee bzw. das mit dem Coffein verwandte Theophyllin zur Behandlung von Asthma eingesetzt, zumindest ist der Wirkstoff in einem verbreiteten Asthmamittel enthalten. Ebenso in manchen Schmerzmitteln. Dies wird allerdings von Pharmakologen auch kritisiert, da die stimulierende Wirkung zur häufigen Einnahme verführe, bis die Schmerzmittel die Nieren schädigen.

Mediziner setzen Coffein gelegentlich auch bei Frühgeborenen ein, als anregendes Mittel bei zu schwacher Atmung und zu langsamem Herzschlag.

Für Kinder gilt Kaffee allerdings als ungeeignet. Auch Schwangeren und stillenden Müttern wird heute von mehr als ein bis zwei Tassen pro Tag abgeraten. Coffein tritt nämlich in den Blutkreislauf des Ungeborenen über. Und Muttermilch kann unverhofft zu einem anregenden Getränk für Säuglinge werden.

Wie Kaffee wirkt, wurde erst im letzten Jahr, abschließend geklärt – mit Hilfe von Genmäusen. Versuchstiere, denen ein bestimmter Rezeptor für den Signalstoff Adenosin aus dem Erbgut entfernt wurde, zeigten keinerlei Anzeichen einer stimulierenden Wirkung, selbst wenn ihnen die Menge von drei Tassen Kaffee auf einmal verabreicht wurde.

Täglich eine Tasse Kaffee oder Tee ließ Gustav III. (1746-1792) – in einer der ersten wissenschaftlichen Experimente – jeden Tag zwei zum Tode Verurteilten einflößen, in der festen Überzeugung, dass der Kaffee den einen von ihnen schon bald vergiften werde. Beide Probanden haben angeblich sowohl den Schwedenkönig als auch die Mediziner überlebt.

Heute gilt Kaffee als ungiftig, jedenfalls bis zu einer Menge von fünf bis zehn Gramm Coffein. So viel Wirkstoff ist in etwa 100 Tassen Kaffee enthalten, weshalb das Leben von Voltaire (50 Tassen/Tag) und Balzac (30 Tassen/Tag) niemals gefährdet war. Kaffee wird auch nicht als Suchtdroge eingestuft. Niemand fordert mehr ein Verbot. Das letzte fiel am 1. Januar 2004. An diesem Tag wurde Coffein von der Dopingliste gestrichen.

Autor: Diana Kieper, Dr. Beatrice Wagner; Quelle: M. Bödding „Kaffee muss heiß sein wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe“, DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006; 131 (51/52): S. 2889-2894

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