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Rheumamedikamente wirken um 2 Uhr früh am besten

Patienten mit rheumatoider Arthritis leiden besonders unter der Morgensteifigkeit und den morgendlichen Gelenkschmerzen. Möglicherweise ist dies auf den zirkadianen Rhythmus zurückzuführen. Der Begriff bedeutet „ungefähr ein Tag“ und meint in der Medizin, dass die Körpervorgänge nicht permanent gleich sind, sondern sich je nach Tageszeit unterscheiden und sich ungefähr alle 24 Stunden wiederholen. Vor allem Magen und Leber arbeiten stark nach dem zirkadianen Rhythmus. Schon immer wurde vermutet, dass auch die Medikamente je nach Tageszeit unterschiedlich gut wirken. Damit beschäftigten sich jetzt zwei Autoren aus Deutschland und Italien.

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Sie zeigten in einer Übersichtsarbeit, dass der zirkadiane Rhythmus bei der rheumatoiden Arthritis eine wichtige Rolle spielt. So sind sowohl Hormone als auch Botenstoffe des Immunsystems wie TNF-alpha tageszeitlichen Schwankungen unterworfen.

Da diese an der Entstehung der entzündlichen Prozesse und der daraus folgenden Krankheitssymptome beteiligt sind, könnte die regelmäßige Zu- und Abnahme ihrer Freisetzung im Körper ein Grund dafür sein, warum die Beschwerden morgens häufig besonders ausgeprägt sind.

Wenn das stimmt, hat das Auswirkungen auf die Therapie. So reicht die abendliche Gabe von Kortison nicht aus, um die morgendlichen Beschwerden zu lindern, weil das Medikament im Körper bereits großteils abgebaut ist, wenn es benötigt wird. Denn bei Patienten mit rheumatoider Arthritis wird das Immunsystem vor allem nachts besonders stark aktiviert. Allerdings ist auch die morgendliche Therapie nicht optimal. Vielmehr lindert laut Studie die Gabe von Kortison um 2 Uhr nachts die morgendlichen Beschwerden besser als die Einnahme um 7.30 Uhr in der Früh.

Das Interesse von Pharmafirmen ist geweckt: Sie wollen Präparate entwickeln, die das Kortison verzögert freisetzen, so dass sie nachts eingenommen aber erst um 2 Uhr morgens ihre Hauptwirkung entfalten. Ähnliches könnte für neue Biologika wie die Blocker von TNF-alpha gelten. Es bedarf noch weiterer Studien. Aber wenn sich das alles bewahrheitet, hat das auch eine Dosisreduzierung zur Folge, was wiederum die Verträglichkeit bessern könnte. Autor: Dr. Beatrice Wagner, Stand: 21.3.2007, Stand: 21.3.2007

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