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Beschneidung des Mannes halbiert dessen Risiko für HIV-Infektion
In Ländern mit einer hohen HIV-Rate sollten die Männer ihre Vorhaut beschneiden lassen. Dies empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Grund sind gleich drei Studien, nach denen eine Beschneidung das Risiko für eine HIV-Infektion mehr als halbiert.
Eine ähnliche Studie wurde in Uganda durchgeführt. Hier hatten Forscher um Professor Ronald H. Gray aus Baltimore fast 5000 heterosexuelle Männer zwischen 15 und 49 Jahren untersucht. Nach zwei Jahren war auch hier die Infektionsrate der unbeschnittenen Männer mehr als doppelt so hoch.
Beide Ergebnisse wurden im Lancet veröffentlicht (Lancet 369, 2007, 643, sowie Lancet 369, 2007, 657). Im Jahr 2005 hatten französische Forscher ähnliche Ergebnisse in einer Studie mit 3000 Männern aus Südafrika erzielt.
Aufgrund dieser Ergebnisse hofft die WHO, dass das HIV-Infektionsrisiko durch die Beschneidung von 55 bis 60 Prozent verringert werden könnte. Vorausgesetzt, alle Männer im südlichen Afrika würden sich beschneiden lassen, könnten bis zu zwei Millionen HIV-Neuerkrankungen und 300 000 Todesfälle innerhalb von zehn Jahren verhindert werden, rechneten die Forscher vor.
Der Grund dafür: Die Schleimhaut der Vorhaut ist sehr dicht mit Zellen besetzt, an die HI-Viren andocken kann: Langerhans-Zellen, CD4+-T-Zellen, Makrophagen. Zudem kommt die Vorhaut-Schleimhaut beim Geschlechtsverkehr in direkten Kontakt mit der Vaginalschleimhaut. Kleine Schleimhaut-Verletzungen, mangelnde Hygiene und Geschlechtskrankheiten, die mit Schleimhaut-Wunden einhergehen, erhöhen weiter die Empfänglichkeit der Vorhaut für HIV. Autor: Dr. Beatrice Wagner, Quelle: Ärzte Zeitung 2.4.2007, Stand: 2.4.2007
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In der kenianischen Provinz Nyanza hatten Professor Robert C. Bailey aus Chicago und seine Kollegen knapp 2800 heterosexuelle und HIV-negative Männer zwischen 18 und 24 Jahren eingeladen, sich per Zufallsauswahl sofort oder zwei Jahre später (Kontrollgruppe) die Vorhaut chirurgisch entfernen zu lassen. Nach den zwei Jahren waren zwei Prozent der beschnittenen Männer neu mit HIV infiziert, aber mehr als vier Prozent der unbeschnittenen Männer. Dies berichtete die Ärzte Zeitung.Eine ähnliche Studie wurde in Uganda durchgeführt. Hier hatten Forscher um Professor Ronald H. Gray aus Baltimore fast 5000 heterosexuelle Männer zwischen 15 und 49 Jahren untersucht. Nach zwei Jahren war auch hier die Infektionsrate der unbeschnittenen Männer mehr als doppelt so hoch.
Beide Ergebnisse wurden im Lancet veröffentlicht (Lancet 369, 2007, 643, sowie Lancet 369, 2007, 657). Im Jahr 2005 hatten französische Forscher ähnliche Ergebnisse in einer Studie mit 3000 Männern aus Südafrika erzielt.
Aufgrund dieser Ergebnisse hofft die WHO, dass das HIV-Infektionsrisiko durch die Beschneidung von 55 bis 60 Prozent verringert werden könnte. Vorausgesetzt, alle Männer im südlichen Afrika würden sich beschneiden lassen, könnten bis zu zwei Millionen HIV-Neuerkrankungen und 300 000 Todesfälle innerhalb von zehn Jahren verhindert werden, rechneten die Forscher vor.
Der Grund dafür: Die Schleimhaut der Vorhaut ist sehr dicht mit Zellen besetzt, an die HI-Viren andocken kann: Langerhans-Zellen, CD4+-T-Zellen, Makrophagen. Zudem kommt die Vorhaut-Schleimhaut beim Geschlechtsverkehr in direkten Kontakt mit der Vaginalschleimhaut. Kleine Schleimhaut-Verletzungen, mangelnde Hygiene und Geschlechtskrankheiten, die mit Schleimhaut-Wunden einhergehen, erhöhen weiter die Empfänglichkeit der Vorhaut für HIV. Autor: Dr. Beatrice Wagner, Quelle: Ärzte Zeitung 2.4.2007, Stand: 2.4.2007