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AUS für Pille für den Mann

Nimmst Du die Pille oder ich? Viele Frauen hatten sich das leidige Thema Verhütung schon so schön gleichberechtigt vorgestellt. Doch damit ist vorerst Schluss.

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Für die „Pille für Mann“ ist eine hormonelle und eine nichthormonelle Verhütung denkbar. Bislang wurde die hormonelle Verhütung favorisiert, weil die Forschungen hierzu am weitesten fortgeschritten waren.

Hierzu ist eine Kombination aus Gestagenen und Testosteron notwendig. Gestagene aktivieren im Gehirn bestimmte Botenstoffe, welche zu einer (erwünschten) Reduzierung der Spermienproduktion führen. Die Zufuhr von Gestagenen reduziert im männlichen Körper auch die Testosteronproduktion, was mit unerwünschten Wirkungen verbunden ist: Es können das Lustempfinden und die Potenz beeinträchtigt werden, außerdem schwächt ein zu geringer Testosteronspiegel die Muskelkraft und die Knochendichte.

Deshalb werden Gestagene nur in Kombination mit Testosteron gegeben. Oral, also zum schlucken, würde das Testosteron in der Leber fast vollständig verstoffwechselt und käme an den erwünschten Stellen des Körpers nicht an. Um die Leberpassage zu umgehen wird, wird es injiziert und so direkt dem Blutkreislauf zugeführt. Diese Injektion wird alle 10 Wochen durchgeführt, Inhaltsstoff war ein von der Firma Schering entwickeltes langwirksames Testosteronundekanoat. Für die Gestagene wurden im Versuch das von der Firma Organon entwickelte Gestagenimplantat verwendet, das unter die Haut eingesetzt wird.

Jetzt hatten zuerst beide Firmen im September 2006 die Zusammenarbeit aufgekündigt. Dann kam zuerst von Organon, dann von der Schering-Mutter Bayer ein „Aus“, vorerst noch inoffiziell im Interviewgespräch. „Welcher Mann lässt sich ein Stäbchen in den Oberarm implantieren und geht dann noch alle drei Monate für eine Spritze zum Arzt?“, so die Pressesprecherin von Schering. Damit ist die bislang favorisierte hormonelle Verhütung am Ende.

Zuletzt hatte der britische Journalist Clint Witchalls in einem Buch seine Erlebnisse als Testperson für die „Pille für den Mann“ beschrieben. Dabei habe er sich zeitweise entweder wie eine „Heulsuse“ oder wie ein „Stier“ gefühlt. Also in den ersten acht Wochen „geil, mürrisch, aggressiv“ und in den letzten zwei Wochen „ungeliebt, unsicher und empfindlich“. Frauen werden die Auswirkungen von Hormonschwankungen in Form ihres monatlich wiederkehrenden PMS sicher kennen.

Jetzt stehen die nichthormonalen Verhütungsmethoden für den Mann auf den Entwicklungs- und Prüfstand. Damit ist aber wahrscheinlich erst 2020 zu rechnen. Autor: Dr. Beatrice Wagner; Stand: 07.06.2007

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