News
Darmkrebs durch Bluttest nachweisbar

Anzeige:
Die Forscher um Robert Getzenberg von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore konnten 91 Prozent der Krebserkrankungen bei Patienten anhand zweier charakteristischer Proteine im Blut zweifelsfrei erkennen. Die beiden Eiweiße CCSA-3 und CCSA-4 sind beim Aufbau des Zellgewebes von Tumoren und von den Darmpolypen, die als Vorstufen des Krebses beschrieben werden, beteiligt und kommen nach dem Absterben der Krebszellen ins Blut. Von der klinischen Einführung ist der Test allerdings noch sehr weit entfernt. Das Forscherteam hat das Blut von 28 Darmkrebspatienten und 107 Menschen, die sich einer Darmspiegelung zur Krebsvorsorge unterzogen, untersucht. In allen 28 Patientenproben fanden sich die Marker-Proteine. Unter den 107 konnten sie mit Hilfe des Bluttests 14 mit fortgeschrittenen Darmpolypen identifizieren. Die Darmspiegelung ergab insgesamt allerdings 18 neue Darmkrebsfälle. Damit war der Bluttest in 42 von 46 Fällen korrekt. Um den Bluttest allerdings als erfolgreich einzustufen, müssen die Forscher nun auch zeigen, dass ihr Verfahren auch dem Blut-im-Stuhl-Test (Hämocculttest) überlegen ist.
Jährlich erkranken mehr als 71.000 Menschen an Darmkrebs, somit ist Darmkrebs bei Männern und Frauen die häufigste Krebsneuerkrankung in Deutschland. Mit 29.000 Sterbefällen pro Jahr ist der Darmkrebs nach dem Lungenkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache. "Je früher Darmkrebs erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungsaussichten. Da die Erkrankung erst spät Beschwerden verursacht, sind Früherkennungsuntersuchungen von größter Bedeutung", meint der Krebsexperte Joachim Drevs vom internationalen Kompetenzzentrum für Individuelle Tumordiagnostik und Therapie "Experten empfehlen ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig eine Tastuntersuchung des Enddarms, Blutanalysen und einen Test auf Blut im Stuhl durchführen zu lassen. Ab dem 55. Lebensjahr hat jeder deutsche Krankenversicherte Anspruch auf zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren", erklärt der Mediziner. Autor: Wolfgang Weitlaner; Quelle: pressetext.austria; Stand: 18.06.2007
