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Herz-Kreislauferkrankungen: Frauen stärker gefährdet
Wien - In der breiten Bevölkerung wird das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen immer noch weit unterschätzt. Zu diesem Schluss kommt die Kardiologin Andrea Podczeck-Schweighofer vom Wiener Kaiser Franz Josef Spital im pressetext-Interview. Dabei gibt es eigentlich keinen Grund zum Jubeln, denn der Krankheitsverlauf bei weiblichen Patientinnen ist wesentlich ungünstiger als bei den Männern, so die Expertin, die die einzige Primaria für Kardiologie in Österreich ist. Die Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen in Österreich ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen im EU-Vergleich überdurchschnittlich hoch. Im Vergleich zu Männern liegt die Sterblichkeitsrate bei kardiovaskulären Erkrankungen bei Frauen wesentlich höher als bei Männern.
Bis zu den Wechseljahren schützen die weiblichen Hormone, insbesondere die Östrogene, die Blutgefäße der Frau. Sobald die Hormonproduktion nach den Wechseljahren eingeschränkt wird, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. "Große wissenschaftliche Studien haben deutlich gezeigt, dass Hormongaben nicht vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen können, sondern sogar zu einer Gefährdung führen. Hormontherapien gehörten lange Zeit zur Standardbehandlung von Frauen in den Wechseljahren", so Podczeck-Schweighofer. Hormone wurden häufig zur Linderung der typischen Wechsel-Beschwerden und zur Vorbeugung von Krankheiten wie Osteoporose, Herzinfarkt oder Morbus Alzheimer.
"Es ist dringend notwendig das Bewusstsein für die Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen zu schaffen", meint die Kardiologin. Das gelte nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Mediziner. Die Risikofaktoren sind allen gut bekannt. Dazu gehören Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und Rauchen. "Es ist von großer Wichtigkeit auch Symptome, die nicht eindeutig sind - wie etwa Drücken im Zwerchfell, Enge- oder Druckgefühle - Ernst zu nehmen und ärztlichen Rat einzuholen. Viele dieser Symptome können Vorboten von Durchblutungsstörungen sein", erklärt die Medizinerin abschließend im pressetext-Interview. Autor: Wolfgang Weitlander; Quelle: pressetext.at; Stand: 03.09.2007
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Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Frauen und Männern in den Industrieländern. "Trotz zunehmender Morbidität und Mortalität wird bei Frauen die koronare Herzkrankheit (KHK) klinisch noch immer unzureichend diagnostiziert und therapiert", so Podczeck-Schweighofer. "Besonders die Koinzidenz von Diabetes und KHK führt bei weiblichen Patienten zu einer überdurchschnittlichen Sterblichkeit." Diese Tatsachen wären den meisten Menschen nicht bewusst, kritisiert die Medizinerin. Bluthochdruck und Diabetes wirke sich bei Frauen wesentlich schlimmer aus, als bei Männern. "Ein schlecht eingestellter zu hoher Blutdruck birgt für Frauen ein doppelt so hohes Risiko als bei Männern", erklärt die Medizinerin. Daher müsse man besonders vor den Risikofaktoren wie etwa dem Zigaretten-Rauchen warnen. "Im Vergleich von 100 Rauchern mit 100 Raucherinnen, sind die Folgen bei Frauen um einiges gefährlicher als bei Männern", so die Medizinerin. Das bedeute, dass Frauen eben um ein Vielfaches mehr gefährdet seien als Männer. Bis zu den Wechseljahren schützen die weiblichen Hormone, insbesondere die Östrogene, die Blutgefäße der Frau. Sobald die Hormonproduktion nach den Wechseljahren eingeschränkt wird, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. "Große wissenschaftliche Studien haben deutlich gezeigt, dass Hormongaben nicht vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen können, sondern sogar zu einer Gefährdung führen. Hormontherapien gehörten lange Zeit zur Standardbehandlung von Frauen in den Wechseljahren", so Podczeck-Schweighofer. Hormone wurden häufig zur Linderung der typischen Wechsel-Beschwerden und zur Vorbeugung von Krankheiten wie Osteoporose, Herzinfarkt oder Morbus Alzheimer.
"Es ist dringend notwendig das Bewusstsein für die Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen zu schaffen", meint die Kardiologin. Das gelte nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Mediziner. Die Risikofaktoren sind allen gut bekannt. Dazu gehören Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und Rauchen. "Es ist von großer Wichtigkeit auch Symptome, die nicht eindeutig sind - wie etwa Drücken im Zwerchfell, Enge- oder Druckgefühle - Ernst zu nehmen und ärztlichen Rat einzuholen. Viele dieser Symptome können Vorboten von Durchblutungsstörungen sein", erklärt die Medizinerin abschließend im pressetext-Interview. Autor: Wolfgang Weitlander; Quelle: pressetext.at; Stand: 03.09.2007