News
Psychische Gesundheit wird weltweit vernachlässigt
Oxford - Geisteskrankheiten machen bis zu 14 Prozent der weltweiten Erkrankungen aus und überholen damit Krebs oder Herzerkrankungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie in The Lancet. Vor allem in den Entwicklungsländern werden psychisch Kranke vernachlässigt. Jährlich begehen vor allem in ärmeren Ländern bis zu 800.000 Menschen Selbstmord. Mehr als vier von fünf Betroffenen leben in Ländern mit einem niedrigen oder mittleren Durchschnittseinkommen. Trotzdem erhalten rund 90 Prozent der Betroffenen in der dritten Welt keine medizinische Versorgung. In extremen Fällen werden sie an Bäume gefesselt oder in Käfigen eingesperrt.
In großen brasilianischen Städten betteln laut BBC psychisch Kranke immer wieder auf den Straßen und schlafen unter Straßenüberführungen. In den armen Landgemeinden versuchen die Menschen so gut wie möglich für ihre kranken Verwandten zu sorgen. Vielfach können sie jedoch weder die Medikamente noch die erforderliche Behandlung bezahlen. In einigen Ländern wird eine Geisteskrankheit als Stigma angesehen. In Sambia beispielsweise wird sie als Anzeichen für Hexerei oder Besessenheit durch den Teufel angesehen. Kranke entscheiden sich daher nur sehr zögernd für eine Behandlung.
Die aktuelle Studie betont jedoch auch, welche Auswirkungen die geistige Gesundheit auf andere Bereiche der Gesundheit hat. Eine schlechte psychische Verfassung mache anfälliger für andere Gesundheitsprobleme. Zusätzlich sei die Wahrscheinlichkeit einer guten Versorgung, der sozialen Unterstützung und einer entsprechenden Behandlung geringer. Den Betroffenen nahe stehende Menschen leiden ebenfalls immer wieder. Es gibt Berichte aus Indien und Pakistan, dass die Kinder von depressiven Müttern eher an Unterernährung leiden. Viele ärmere Länder stehen oft vor einer schweren Entscheidung, wenn es gilt mit sehr eingeschränkten Mitteln psychisch Kranke zu behandeln. Zahlreiche Experten argumentieren jedoch, dass eine grundsätzliche Versorgung bereits mit geringen Kosten und vergleichsweise wenig Aufwand gewährleistet werden kann. Autor: Michaela Monschein; Quelle: pressetext.at; Stand: 04.09.2007
Anzeige:
Gesundheitsbehörden fordern in The Lancet neue Strategien und mehr Mittel für die Behandlung von psychisch Kranken in den Entwicklungsländern. Da immer mehr Menschen aufgrund von Kriegen, Armut und Krankheit unter psychischen Problemen leiden, würden diese Länder sonst weiter benachteiligt. Nirmala Srinivasan, der Leiter von Action For Mental Illness, gab gegenüber der AP an, dass in Indien nur sieben bis acht Prozent der 40 bis 50 Millionen Betroffenen eine entsprechende Behandlung erhielten. Schizophrenie, Depressionen, Zwangsneurosen und Angstzustände blieben vielfach unbehandelt. In großen brasilianischen Städten betteln laut BBC psychisch Kranke immer wieder auf den Straßen und schlafen unter Straßenüberführungen. In den armen Landgemeinden versuchen die Menschen so gut wie möglich für ihre kranken Verwandten zu sorgen. Vielfach können sie jedoch weder die Medikamente noch die erforderliche Behandlung bezahlen. In einigen Ländern wird eine Geisteskrankheit als Stigma angesehen. In Sambia beispielsweise wird sie als Anzeichen für Hexerei oder Besessenheit durch den Teufel angesehen. Kranke entscheiden sich daher nur sehr zögernd für eine Behandlung.
Die aktuelle Studie betont jedoch auch, welche Auswirkungen die geistige Gesundheit auf andere Bereiche der Gesundheit hat. Eine schlechte psychische Verfassung mache anfälliger für andere Gesundheitsprobleme. Zusätzlich sei die Wahrscheinlichkeit einer guten Versorgung, der sozialen Unterstützung und einer entsprechenden Behandlung geringer. Den Betroffenen nahe stehende Menschen leiden ebenfalls immer wieder. Es gibt Berichte aus Indien und Pakistan, dass die Kinder von depressiven Müttern eher an Unterernährung leiden. Viele ärmere Länder stehen oft vor einer schweren Entscheidung, wenn es gilt mit sehr eingeschränkten Mitteln psychisch Kranke zu behandeln. Zahlreiche Experten argumentieren jedoch, dass eine grundsätzliche Versorgung bereits mit geringen Kosten und vergleichsweise wenig Aufwand gewährleistet werden kann. Autor: Michaela Monschein; Quelle: pressetext.at; Stand: 04.09.2007