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Die Suizidrate bei jungen Mädchen stieg um bis zu 76 Prozent
Atlanta - Ein deutlicher Anstieg der Suizidrate unter US-Jugendlichen beunruhigt amerikanische Wissenschaftler. Im Jahr 2004 lag die Anzahl der jährlichen Suizide in der Altersgruppe von zehn bis 24 um acht Prozent über dem Wert des Vorjahres - der größte Anstieg seit 15 Jahren. Seit 1990 war die Suizidrate bei Jugendlichen um 28,5 Prozent gefallen. Bei jungen Mädchen zeigt die jüngste Statistik noch deutlichere Ergebnisse: Im Alter von zehn bis 14 Jahren stieg die Häufigkeit um 76 Prozent während die Suizidrate bei 15- bis 19-Jährigen um 32 Prozent über dem Wert von 2003 lag. "Statistisch gesehen, ist das ein dramatischer und enormer Anstieg", so Ileana Arias, Direktorin des amerikanischen National Center of Injury Prevention and Control.
In den USA nahmen sich 2004 insgesamt 4.599 junge Menschen das Leben. Damit gilt Suizid, hinter Tötungsdelikten und Verkehrsunfällen, bereits als dritthäufigste Todesursache in dieser Altersgruppe. Als häufigste Methode hat Erhängen den Gebrauch von Schusswaffen inzwischen abgelöst. Männer begehen mit einem Anteil von etwa 75 Prozent weit häufiger Selbstmord als Frauen. "Das liegt an der unterschiedlichen Sozialisierung. Frauen haben in ihrem Leben eher gelernt Hilfe zu holen und ihre eigenen Konflikte anzusprechen. Bei Männern herrscht oft ein schuld- und schamhaftes Verhalten vor, was dazu führt, dass keine Hilfe angenommen wird und Suizid als einzig übrige Möglichkeit erscheint", erklärt Fiedler.
Die Suizidprävention funktioniere auf verschiedenen Ebenen, erklärt der Experte: "Einerseits kümmern wir uns um Menschen, die suizidgefährdet sind oder bereits einen Versuch hinter sich haben. Andererseits versuchen wir die Tabuisierung der Thematik in der Gesellschaft aufzuheben und damit die Situation für Hilfesuchende zu erleichtern." Doch auch die Politik sei gefordert bei der Suizidprävention mitzuarbeiten. "Wir versuchen die Finanzierung von Präventionsmaßnahmen zu fördern - beispielsweise bauliche Maßnahmen um hohe Gebäude und Brücken sicherer zu machen oder Änderungen bei der Abgabe und Verpackung von gefährlichen Medikamenten. Außerdem gilt es medizinisches Personal und Menschen, die mit Risikogruppen in Kontakt kommen, besser für den Umgang mit suizidalen Personen vorzubereiten", so Fiedler abschließend gegenüber pressetext. Autor: Georg Eckelsberger; Quelle: pressetext.at; Stand: 07.09.2007
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Auch europäische Experten schlagen Alarm: Anlässlich des Welttages der Suizidprävention wurden Zahlen veröffentlicht, wonach sich in Deutschland jährlich etwa 11.000 Frauen und Männer das Leben nehmen - das sind mehr Todesfälle als durch Verkehrsunfälle, Aids und Drogenmissbrauch zusammen. Grundsätzlich steige die Suizidrate mit dem Alter, so Georg Fiedler vom Therapie-Zentrum für Suizidgefährdete des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf im Gespräch mit pressetext. "Die Zahl der Suizidversuche ist bei jungen Mädchen aber verhältnismäßig hoch - auf einen vollzogenen Suizid kommen etwa 40 bis 50 Versuche." In den USA nahmen sich 2004 insgesamt 4.599 junge Menschen das Leben. Damit gilt Suizid, hinter Tötungsdelikten und Verkehrsunfällen, bereits als dritthäufigste Todesursache in dieser Altersgruppe. Als häufigste Methode hat Erhängen den Gebrauch von Schusswaffen inzwischen abgelöst. Männer begehen mit einem Anteil von etwa 75 Prozent weit häufiger Selbstmord als Frauen. "Das liegt an der unterschiedlichen Sozialisierung. Frauen haben in ihrem Leben eher gelernt Hilfe zu holen und ihre eigenen Konflikte anzusprechen. Bei Männern herrscht oft ein schuld- und schamhaftes Verhalten vor, was dazu führt, dass keine Hilfe angenommen wird und Suizid als einzig übrige Möglichkeit erscheint", erklärt Fiedler.
Die Suizidprävention funktioniere auf verschiedenen Ebenen, erklärt der Experte: "Einerseits kümmern wir uns um Menschen, die suizidgefährdet sind oder bereits einen Versuch hinter sich haben. Andererseits versuchen wir die Tabuisierung der Thematik in der Gesellschaft aufzuheben und damit die Situation für Hilfesuchende zu erleichtern." Doch auch die Politik sei gefordert bei der Suizidprävention mitzuarbeiten. "Wir versuchen die Finanzierung von Präventionsmaßnahmen zu fördern - beispielsweise bauliche Maßnahmen um hohe Gebäude und Brücken sicherer zu machen oder Änderungen bei der Abgabe und Verpackung von gefährlichen Medikamenten. Außerdem gilt es medizinisches Personal und Menschen, die mit Risikogruppen in Kontakt kommen, besser für den Umgang mit suizidalen Personen vorzubereiten", so Fiedler abschließend gegenüber pressetext. Autor: Georg Eckelsberger; Quelle: pressetext.at; Stand: 07.09.2007
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