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Ferngesteuertes Implantat als Ejakulationsschutz

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Das Ventil verfügt über die zwei Einstellungen "offen" und "geschlossen", die mit Radiowellen gesteuert werden. Leitfähige "Finger" am Ventil agieren als Antenne und wandeln die Energie der Signale in Schallwellen um. "Da das Ventil flexibel ist, zieht sich das Polymer entweder zusammen oder dehnt sich aus. Diese Bewegung öffnet oder schließt das Ventil", erklärt der Forscher. "Es ist fast so als würde man mit einer Fernbedienung einen Fernseher ein- oder ausschalten." Die Fernbedienung werde allerdings wahrscheinlich beim behandelnden Arzt hinterlegt, um Missbräuchen vorzubeugen. Als zusätzliche Sicherheit gegen eine zufällige Aktivierung wird jedes Ventil mit einem kodierten Signal versehen.Ein weiterer Vorteil des Systems ist der einfache Eingriff, mit dem das Hightech-Gerät eingepflanzt wird. Anderes als bei der Vasektomie kann das Ventil ohne Operation mit einer Nadel in den Samenstrang eingebracht werden. "Das kann auch in einer Klinik durchgeführt werden, dazu muss man nicht ins Krankenhaus gehen", meint Derek Abbott, der dem Forscherteam ebenfalls angehört. Das Design für das Hightech-Verhütungsventil sei bereits fertig gestellt. Zunächst wird es im Labor mit Wasser unter Druck getestet, danach soll ein Tierversuch mit Schafen und Schweinen folgen.
Das größte Problem des Systems, geben die Forscher zu, ist dass sich das Ventil nach einer gewissen Zeit durch das im Sperma enthaltene Eiweiß verkleben könnte. Das bedeutet dann, dass der betroffene Mann ebenso wie nach einer Vasektomie dauerhaft unfruchtbar bleibt. "Eigentlich ist das Gerät für jene Männer konzipiert, die an eine Vasektomie denken, allerdings noch eine Gnadenfrist ihrer Fruchtbarkeit haben wollen", meint Abbott. Zudem wäre auch die Frage interessant, wie ein solches Verhütungsmittel die Gender-Diskussion beeinflussen würde. Autor: Wolfgang Weitlander; Quelle: pressetext.at Stand: 30.01.2008
