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Neue Sehprothese als Hoffnung für Blinde

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Tatsächlich konnten die sechs freiwilligen Patienten, bei denen die Prothese eingesetzt wurde, bislang lediglich Lichtreize erkennen. "Blinde können mit der Prothese heute Lichtpunkte erkennen und eine senkrechte von einer waagrechten Linie unterscheiden", erklärt Klamroth. Man könne noch nicht wirklich von "Sehen" sprechen, die bisherigen Erfolge gäben jedoch Hoffnung für die Zukunft. "Die Technik wird weiterentwickelt und wir erwarten, dass sich Blinde in Zukunft mit Hilfe der Prothese zurechtfinden werden können", so Klamroth.Die sechs Testpatienten waren seit mehreren Jahren erblindet. Während der vierwöchigen Testphase untersuchten Spezialisten der Neurophysikergruppe der Philipps Universität Marburg die Netzhaut der Patienten mit verschiedenen elektrischen Testreizen. Bei allen Patienten wurden Sehreize ausgelöst und sie konnten optische Muster unterscheiden. Die nächste Herausforderung für die Forscher wird es sein, die Implantationsdauer zu verlängern und die Operationstechnik zu verbessern.
Die Sehprothese wird vollständig ins Auge implantiert und soll künftig drahtlos mit einer Kamera kommunizieren. "Die Kamera nimmt Bilder auf und die Prothese wandelt die optischen Informationen in elektrische Signale um", beschreibt Klamroth die Funktionsweise. Mithilfe der Technik sollen Blinde dann ihre Umwelt optisch wahrnehmen können. Autor: Georg Eckelsberger; Quelle: pressetext.at; Stand: 10.03.2008
