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Bluttest deckt Alzheimererkrankung auf
Houston - Ein Bluttest, der eine frühzeitige Diagnose neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson ermöglichen soll, wird derzeit vom US-amerikanischen Pharma-Unternehmen Power3 Medical Products entwickelt. Dies berichtet das Chemistry and Industry Magazine. Bereits in der zweiten Jahreshälfte soll der Test in Griechenland auf den Markt kommen, die Einführung in Großbritannien ist für das kommende Frühjahr geplant.
Die Diagnose von neurodegenerativen Erkrankungen gestaltet sich bisher sowohl schwierig als auch umfangreich. Eine Kombination von Gehirnscans, Bluttests, Patientengesprächen und psychometrischen Tests ist dazu nötig. Dennoch kann Alzheimer erst diagnostiziert werden, wenn bereits Symptome aufgetreten sind. "Ein aussagekräftiger Test kann bei der Alzheimer-Diagnose sicherlich hilfreich sein. Denn umso früher Alzheimer erkannt wird, umso eher kann man mit Medikamenten intervenieren und die Krankheit zwar nicht heilen aber verzögern", erklärt Ellen Wiese, Sprecherin der Alzheimer Forschung Initiative e.V., im Gespräch mit pressetext. Zudem sei ein Bluttest zu Diagnosezwecken für viele Patienten angenehmer als die Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit. Darüber hinaus liefere ein Bluttest für die Patienten nachvollziehbarere Ergebnisse als psychologische Untersuchungen.
Auch britische Experten wie Kierean Breen, Forschungsdirektor der Parkinson Disease Society , halten die Neuentwicklung für vielversprechend. Breen gab zu bedenken: "Obwohl der NuroPro-Test erfolgversprechend scheint, ist eine größere Studie nötig, um zu bestätigen, dass er wirklich zur Diagnose von Parkinson geeignet ist." Ein Bluttest könne aber auch für die Überwachung des Fortschritts der Erkrankung nützlich sein. Susanne Sorensen von der britischen Alzheimer-Gesellschaft fügte hinzu, dass ein effektiver Bluttest den Betroffenen und ihren Angehörigen die Möglichkeit gäbe sich auf die Auswirkungen dieser Krankheit vorzubereiten. "Allerdings bleiben die Meinungen über das Potenzial eines solches Bluttests gespalten, da einige meinen, dass Alzheimer eine zu komplexe Erkrankung sei, um sie auf diesem Wege zu identifizieren", so Sorensen. Autor: Claudia Misch; Quelle: pressetext.at; Stand: 07.04.2008
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Der "NuroPro" genannte Test misst das Auftreten und Verhalten von 59 sogenannten Biomarkern und könne anhand derer neurodegenerative Erkrankungen erkennen und zwischen Alzheimer, Parkinson und der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) unterscheiden. Als Biomarker werden bestimmte Proteine im Blut bezeichnet, die als Indikatoren für Umweltbelastungen oder Krankheiten herangezogen werden. In einer klinischen Studie mit 180 Patienten habe die Trefferquote bei 60 bis 70 Prozent gelegen. Weitere Studien in den USA und Griechenland seien geplant. Die Diagnose von neurodegenerativen Erkrankungen gestaltet sich bisher sowohl schwierig als auch umfangreich. Eine Kombination von Gehirnscans, Bluttests, Patientengesprächen und psychometrischen Tests ist dazu nötig. Dennoch kann Alzheimer erst diagnostiziert werden, wenn bereits Symptome aufgetreten sind. "Ein aussagekräftiger Test kann bei der Alzheimer-Diagnose sicherlich hilfreich sein. Denn umso früher Alzheimer erkannt wird, umso eher kann man mit Medikamenten intervenieren und die Krankheit zwar nicht heilen aber verzögern", erklärt Ellen Wiese, Sprecherin der Alzheimer Forschung Initiative e.V., im Gespräch mit pressetext. Zudem sei ein Bluttest zu Diagnosezwecken für viele Patienten angenehmer als die Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit. Darüber hinaus liefere ein Bluttest für die Patienten nachvollziehbarere Ergebnisse als psychologische Untersuchungen.
Auch britische Experten wie Kierean Breen, Forschungsdirektor der Parkinson Disease Society , halten die Neuentwicklung für vielversprechend. Breen gab zu bedenken: "Obwohl der NuroPro-Test erfolgversprechend scheint, ist eine größere Studie nötig, um zu bestätigen, dass er wirklich zur Diagnose von Parkinson geeignet ist." Ein Bluttest könne aber auch für die Überwachung des Fortschritts der Erkrankung nützlich sein. Susanne Sorensen von der britischen Alzheimer-Gesellschaft fügte hinzu, dass ein effektiver Bluttest den Betroffenen und ihren Angehörigen die Möglichkeit gäbe sich auf die Auswirkungen dieser Krankheit vorzubereiten. "Allerdings bleiben die Meinungen über das Potenzial eines solches Bluttests gespalten, da einige meinen, dass Alzheimer eine zu komplexe Erkrankung sei, um sie auf diesem Wege zu identifizieren", so Sorensen. Autor: Claudia Misch; Quelle: pressetext.at; Stand: 07.04.2008