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Protein "elF6" für Tumorbildung mitverantwortlich
Mitarbeiter des Istituto Scientifico Universitario San Raffaele und der Università del Piemonte Orientale haben unerwartete Zusatzwirkungen des an lebenswichtigen Körperfunktionen beteiligten Proteins "elF6" aufgedeckt. Demnach ist dieses Eiweiß auch für die Bildung von Karzinomen und die Entstehung von Fettleibigkeit verantwortlich.
Die Untersuchung ist unter Laborbedingungen an transgenen lebenden Mäusen durchgeführt worden. "Dabei konnten wir feststellen, dass eine Reduzierung des Proteins das Wachstum von Tumorzellen und die Bildung von Körperfett bremst", erklärte Projektleiter Stefano Biffi. "Wurde das elF6 um die Hälfte reduziert, traten 80 bis 90 Prozent weniger Krebszellen auf. Die auf diese Weise behandelten Tiere waren erkennbar dünner und hatten eine kleinere Leber."
Das Protein elF6 war von den italienischen Wissenschaftlern bereits vor mehreren Jahren entdeckt worden. Dabei wurde seine in allen Lebewesen vorhandene Rolle für die bei der Proteinbildung beteiligten Ribosomen festgestellt. "Jetzt geht es darum zu prüfen, ob die Blockierung von Tumorzellen auch am menschlichen Organismus funktioniert und somit neue Pharmazeutika zur Krebsbekämpfung entwickelt werden können", bestätigt Biffi abschließend.
Autor: Harald Jung; pressetext.at; Stand: 22.09.2008