News
Schlafen in der Schule
Bis zu zehn Prozent der Einschulkinder haben Schlafstörungen, die zu Leistungsabfall und Verhaltensauffälligkeiten führen. Der Kinder- und Jugendpsychiater Gerd Lehmkuhl und Koautoren stellen die Ergebnisse einer Kölner Studie in der neuen Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts vor.
Die Autoren befragten bislang 1.388 Einschulkinder und deren Eltern aus allen Kölner Stadtteilen. Sie untersuchten das Schlafverhalten, die Schlafumgebungsfaktoren wie Lärm oder Licht und die Tagesaktivität der Probanden. Außerdem erfassten sie bestehende Verhaltensauffälligkeiten. Hierzu zählen emotionale Probleme, Hyperaktivität und Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen. Die allabendliche Konfliktsituation belastete auch die Geschwister.
Am häufigsten berichteten die Eltern von Einschlaf- und Durchschlafproblemen ihrer Kinder. Sie wurden durch wechselnde Zubettgehzeiten um mehr als das Doppelte erhöht. Fernsehen vor dem Einschlafen bereitete keine Probleme, lief der Apparat aber im Kinderzimmer, wachten die Kinder nachts häufiger auf. Auch Infekte, Allergien, vor allem aber familiärer Stress führten zu Ein- und Durchschlafproblemen. In der Folge waren die Kinder tagsüber müde, gereizt und unruhig.
Weil Schlafprobleme häufig nicht der primäre Anlass zur Vorstellung in der Kinderarztpraxis sind, sollte man sie bei Routineuntersuchungen erfassen. So könnte man zwischen entwicklungstypischen und auffälligen Schlafstörungen unterscheiden.
