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Lebensführung hinterlässt Spuren im Gesicht
Scheidung, Gewichtsverlust oder die Einnahme von Antidepressiva beschleunigen die Alterung bei Menschen. Das stellte eine Studie amerikanischer Schönheitschirurgen bei 186 eineiigen Zwillingspaaren fest, die aufgrund ihres Lebenswandels unterschiedlich alt wirkten. Dazu bat man eine Versuchsgruppe, auf Fotos den Altersunterschied der Zwillinge zu schätzen, die man zuvor per Fragebogen nach ihren Lebensumständen befragt hatte. "Die Gene steuern zwar, wie man altert, doch die Lebensumstände bestimmen die Geschwindigkeit", sagt Studienautor Bahaman Guyuron vom University Hospitals Case Medical Center in Cleveland. Veröffentlicht wurde die Studie auf der Internetseite des Verbands der plastischen Chirurgen der USA.
"Das Gesicht spiegelt den Zustand der Seele wieder. Wer viele Sorgen hat, schaut auch verkniffen", bestätigt Günter Germann, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Die dauernde Anspannung der Muskeln würde langfristig zu bleibenden Falten führen, bei besorgter wie auch bei fröhlicher Miene. "Wer häufig lacht, bekommt dadurch auch Fältchen. Doch diese Runzeln, wie etwa die Nasen-Lippen-Falten oder die sogenannten Krähenfüße, sehen anders aus als die Sorgenfalten", so Germann.
Im US-Experiment wurden die Geschiedenen auf den Fotos um durchschnittlich zwei Jahre älter als ihre Geschwister geschätzt, wenn diese verheiratet, alleinstehend oder sogar verwitwet waren. Dass auch die Einnahme von Antidepressiva älter erscheinen ließ, erklären die Studienautoren durch die Entspannung des Gesichts, die zu einer herabhängenden Gesichtshaut führt. Das Gewicht wirkte sich sehr unterschiedlich auf die Alterseinschätzung aus. Bei den Zwillingen unter 40 Jahren wurden die schwereren Geschwister als älter empfunden, bei den älteren Versuchspaaren war es genau umgekehrt. "Wer stark abnimmt, verliert auch im Gesicht an Fülle und erhält somit eine hagere Erscheinung", erklärt Germann abschließend.
Autor: Johannes Pernsteiner; pressetext.de; 05.02.2009Weitere Themen:
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