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Medikament soll mehrere Krebsarten bekämpfen
Frühe, viel versprechende Testergebnisse eines Medikaments gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs hat ein Team britischer und amerikanischer Wissenschaftler gemeldet. Das Medikament, das auf das Molekül PKD abzielt, das eine Rolle beim Wachstum von Tumoren spielt, erwies sich in Tierversuchen auch als gegen Lungenkrebs wirksam. Diese Ergebnisse sind besonders ermutigend, da derzeit nur wenige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und die Überlebenschanchen schlecht sind. Tests mit Patienten sollen innerhalb von 18 Monaten beginnen, wie es auf einer Konferenz der American Association for Cancer Research heißt.
PKD gehört zu einer Molekülfamilie, den so genannten Kinasen, die eine Signalfunktion zwischen dem Äußeren und dem Inneren der Zelle gewährleisten. Es spielt aber auch beim Überleben der Zellen und der Bildung neuer Blutgefäße eine Rolle. Als potenziell entscheidendes Ziel bei Tumoren wurde es vor einigen Jahren von britischen Wissenschaftlern identifiziert. Ein Team von Cancer Research Technology Ltd entwickelte in der Folge Moleküle, die PKD in seiner Funktion blockierten.
Die aktuellen Ergebnisse für das daraus entstandene Medikament, bekannt als CRT0066101, zeigen, dass es das Wachstum von Bauchspeicheldrüsentumoren bei Mäusen verhindert und auch bei Modellen gegen Lungenkrebs funktioniert. Laut BBC könnten weitere Studien zeigen, dass das Medikament auch bei anderen Krebsarten wirksam sein kann. Tests mit Menschen sollen laut den Wissenschaftlern beginnen, sobald die Sicherheit des Medikaments nachgewiesen ist.
Hamish Ryder, Direktor des CRT-Entwicklungslabors, erklärte, dass das Team sich auf Tumore bei Bauchspeicheldrüsen- und Lungenkrebs konzentriert habe, da bei diesen Krebsarten ein großer Bedarf an medizinischen Behandlungsansätzen besteht. Sushovan Guha, Leiter des Labors am MD Anderson Cancer Center, zeigte sich in Hinblick auf das Potenzial des gemeinsam entwickelten Medikaments optimistisch. Neben der Abtötung von Krebszellen soll das Medikament auch das Tumorwachstum stoppen und die weitere Ausbreitung durch das Blockieren des Wachstums von Blutgefäßen verhindern.
Autor: Michaela Monschein; pressetext.at; Stand: 20.04.2009