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Migräne mit Aura verdoppelt Schlaganfall-Risiko
Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist bei jungen Frauen, die von Migräne mit Aura betroffen sind, doppelt so hoch wie bei Frauen ohne dieses Leiden. Zu diesem Ergebnis ist eine Untersuchung von Wissenschaftlern aus den USA, Frankreich und Deutschland gekommen. Bei dieser Form der Erkrankung treten vor dem Kopfschmerz visuelle oder sensorische Störungen auf. Experten gehen laut BBC davon aus, dass das Risiko bei Raucherinnen unter 45 Jahren, die die Pille nehmen, noch größer ist.
Die meisten Betroffenen leiden jedoch unter Migräne ohne Aura. Aus diesem Grund wenden Vertreter von Organisationen wie Migraine Action ein, dass das absolute Schlaganfall-Risiko gering ist. An einer Migräne erkranken zehn bis 20 Prozent der Menschen. Frauen sind vier Mal so häufig betroffen wie Männer, berichtet die BBC.
Kein Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen
Das Team um Markus Schurks von der Harvard Medical School analysierte neun der neuesten Studien zum Zusammenhang zwischen Migräne und kardiovaskulären Problemen. Eine große Studie aus dem Jahr 2004 ergab, dass Migräne-Patienten ein doppelt so hohes Schlaganfall-Risiko haben. Neuere Studien zeigen, dass dieses Risiko auf Migräne mit Aura beschränkt ist. Die Wissenschaftler fanden keinen Zusammenhang zwischen Migräne und Herzanfällen oder Todesfällen aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen. Das Risiko einer Angina Pectoris war jedoch um 30 Prozent erhöht.
40 Prozent der jungen Frauen betroffen
Schurks betonte, dass Kliniker wahrscheinlich nicht zustimmten, jedoch zeigten Bevölkerungsstudien, dass bis zu 30 Prozent der Menschen, die an Migräne leiden auch eine Aura haben. Bedenke man auch, dass bis zu 40 Prozent der jungen Frauen betroffen sind, dann sehe man, dass es durchaus Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung gebe. Die Verfasser der Studie empfehlen, dass Frauen mit einem hohen Risiko aufhören sollten zu rauchen und auf eine andere Form der Verhütung zurückgreifen sollten als Präparate, die Östrogen enthalten.
Neue Studien mit Tieren hätten nachgewiesen, dass hohe Östrogenwerte zu einer Aurenbildung führen können. Daher könnten es die Hormone sein, die das kardiovaskuläre System beeinflussen. Weitere Studien in diesem Bereich seien jedoch erforderlich, um diesen Bereich genauer zu erforschen. Details der aktuellen Studie wurden online im British Medical Journal veröffentlicht.
Autor: Michaela Monschein; pressetext.at; Stand: 28.10.2009