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Forscher warnen vor neuem Superbakterium
Wissenschaftler warnen vor einem Bakterium, das das Enzym NDM-1 bilden kann. Es ist mit britischen Patienten aus Ländern wie Indien oder Pakistan nach England gekommen. Diese hatten sich im Ausland etwa kosmetischen Operationen unterzogen.
Bisher wurden nur rund 50 Fälle identifiziert, die Wissenschaftler befürchten jedoch, dass es zu einer weltweiten Ausbreitung kommen wird. Nun seien eine genaue Überwachung und neue Medikamente dringend erforderlich.
Resistent gegen Antibiotika
NDM-1 kann im Inneren von verschiedenen Bakterien existieren. Dazu gehört zum Beispiel auch E.coli. Diese Fähigkeit macht NDM-1 resistent gegen eine der wirksamsten Gruppen von Antibiotika, die so genannten Carbapeneme. Sie werden normalerweise nur in Notfällen und zur Behandlung von schwer zu kurierenden Infektionen eingesetzt, die durch andere multiresistente Bakterien hervorgerufen wurden.
Experten befürchten jetzt, dass NDM-1 sich auch auf andere Bakterienstämme ausbreiten könnte, die ihrerseits bereits gegen viele andere Antibiotika resistent sind. Am Ende dieser Entwicklung könnten gefährliche Infektionen stehen, die sich rasch von einem Menschen auf den anderen übertragen und kaum mehr behandelt werden können.
Weltweites Gesundheitsproblem befürchtet
Zumindest eine der von den Forschern untersuchten NDM-1-Infektionen war gegen alle bekannten Antibiotika resistent. Ähnliche Infektionen wurden bereits in den USA, Kanada, Australien und den Niederlanden beobachtet. Internationale Experten gehen davon aus, dass NDM-1 zu einem weltweiten Gesundheitsproblem werden könnte. In Großbritannien haben Patienten in Krankenhäusern bereits andere Patienten angesteckt.
NDM-1 kann nur durch eine rasche Identifizierung und Isolation der Infizierten gestoppt werden. Normale Maßnahmen gegen eine Infektion wie die Desinfizierung der Geräte im Krankenhaus und das Händewaschen mit Spezialseife können die Ausbreitung verhindern. Derzeit ist eine Behandlung der meisten Bakterien, die NDM-1 in sich tragen, durch eine Kombination verschiedener Antibiotika möglich.
Autor: pressetext.de, Michaela Monschein (Stand 12.08.2010)Weitere Themen:
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