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Angehörigenpflege - bis zur Belastunsgrenze
Immer mehr ältere, pflegebedürftige Menschen werden zuhause von Angehörigen betreut. Manchmal müssen Frauen und Männer von heute auf morgen Dinge leisten, die sie nie gelernt haben und auf die sie kaum vorbereitet waren - plötzlich sind die ehemalige Verkäuferin oder der Büroangestellte Kranken- und Altenpfleger. Zu der Unsicherheit, medizinisch alles richtig zu machen, kommen körperliche und seelische Belastungen, die auf Dauer jeden überfordern.
"Die häusliche Pflege ist ein enormer Kraftakt", betont Professor Elmar Gräßel von der Psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen. Besonders schwierig sei der Umgang mit Demenz- oder Parkinsonkranken. Bedrückende Erkenntnis von Experten: jeder zweite pflegebedürftige Senior hat auch schon familiäre Willkür erlebt - viele Angehörige sind mit der Pflege heillos überfordert. Nur die wenigsten Betroffenen nehmen rechtzeitig Hilfe in Anspruch. Alle Experten aber raten, dies möglichst frühzeitig zu tun, ehe sich ein "Burn-Out" mit allen negativen Folgen für Patient und Pflegende bemerkbar macht. "Wer so viel leistet, braucht Freiräume, um neue Kraft zu tanken", sagt Gräßel. Pflegende Angehörige sollen sich deshalb schnellst möglich nach Angeboten in ihrem Umfeld erkundigen, die sie zumindest zeitweise entlasten.
Autor: Quelle: Wort und Bild Verlag; Stand: 15.02.2011Weitere Themen:
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