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Alzheimer-Impfstoff kommt gut voran

Erfolge beim Test eines Alzheimer-Impfstoffes meldet das Wiener Biotech-Unternehmen Affiris AG. Der Impfstoff-Kandidat AD02 zeigte sich in der klinischen Phase I-Studie bei Menschen als sicher und verträglich und lieferte zudem Hinweise auf mögliche Wirksamkeit. "Wir glauben, dass Alzheimer in Zukunft auf diese Weise stabilisiert werden kann. Alzheimer-Patienten werden durch die Impfung ihren aktuellen kognitiven Zustand halten können, wodurch sie mehr Möglichkeiten eines selbstständigen Lebens erhalten", so Affiris-CEO Walter Schmidt gegenüber pressetext.

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Kampf den senilen Plaques

Ziel der Alzheimer-Impfung sind die Beta-Amyloide in den Gehirnzellen. Diese giftigen Bruchstücke eines körpereigenen Eiweißes verklumpen bei Alzheimer-Patienten zu Plaques, worauf in Folge Neuronen absterben. Bisher gibt es zwei Hoffnungsträger für Impfstoffe namens AD01 und AD02, die sich bei den präklinischen Studien im Mausmodell als gleichermaßen wirksam erwiesen haben. Sie basieren auf Peptiden, die das Beta-Amoloid-Protein nachahmen und dadurch eine Immunreaktion des Körpers auslösen, der in Folge selbst die schädlichen Plaques angreift.

Stabilisierung der Gehirnfunktion

Für die klinische Phase 1-Studie wurden 24 Alzheimer-Patienten viermal mit AD02 geimpft, wobei jeder Zweite zusätzlich einen Impfverstärker (Adjuvans) bekam. Die Sicherheit und Verträglichkeit bestätigte sich in der 18-monatigen Beobachtungszeit, darüber hinaus zeigte die Auswertung bei der Adjuvans-Gruppe auch eine deutliche Wirkung des Impfstoffes. Die kognitive Leistungsfähigkeit und die Impfstoff-Immunantwort der Patienten besserten sich. Beim parallel getesteten AD01 traten diese Effekte hingegen nicht ein, bei AD02 ohne Adjuvans nur in abgeschwächter Form. Auch bei Patienten, deren kognitive Fähigkeiten auf der verwendeten MMSE-Skala anfangs unter 20 von 30 Punkten lagen, versagte die Wirkung.

AD02 mit Adjuvans ließ das Körpergewicht der Patienten wieder leicht ansteigen, das Affiris für einen "bisher vernachlässigten Biomarker" der Krankheit hält. "Alzheimer-Patienten verlieren stark an Gewicht, vermutlich da ihr Geschmackssinn beeinträchtigt ist und da sie oft vergessen, zu essen", erklärt Schmidt. Belastbar und statistisch signifikant sind die Daten aufgrund der zwar üblichen, jedoch geringen Patientenzahl bisher noch nicht. In der nun folgenden Phase II wird der Test nun bei 420 Probanden in Studienzentren in Österreich, Deutschland, Frankreich, Tschechien, Slowakei und Kroatien durchgeführt.

Wettrennen um Milliardengeschäft

"Der vielleicht entscheidende Vorteil gegenüber Mitbewerbern ist die Möglichkeit der späteren Auffrischung", erklärt Frank Mattner, Chief Scientific Officer bei Affiris, gegenüber pressetext. Aus ethischen Gründen bot man den Studienteilnehmern an, ein Jahr nach der Grundimmunisierung eine weitere Impfung zu erhalten, da die Zahl der Antikörper trotz konstanten kognitiven Fähigkeiten allmählich wieder absank. Das Immunsystem sprach erneut an und reagierte, was die Forscher als Erfolg sehen.

Das Rennen um den ersten Alzheimer-Impfstoff ist in der Pharmaforschung in vollem Gange. Mussten erste Impfstoff-Kandidaten vor zehn Jahren aufgrund von Gehirnentzündungen einiger Patienten noch scheitern, so haben neue Ansätze das Problem der Autoimmunität scheinbar überwunden. Der Siegespreis ist verlockend: Studien sehen ein Marktvolumen im zweistelligen Milliardenbereich und eine therapeutische Wirksamkeit von fünf Mrd. Euro allein im ersten Jahr. "Fürs erste müssen alle jedoch die Hausaufgaben der klinischen Phasen erfüllen", so Mattner. 

Autor: pressetext.de, Johannes Pernsteiner (Stand: 11.03.2011)

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