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Gestillte Babys haben weniger Verhaltensprobleme
Kinder, die vier Monate oder mehr gestillt werden, entwickeln laut Wissenschaftlern der Universitäten Oxford, Essex und des University College London später weniger Verhaltensprobleme. Für die Studie wurden die Daten von rund 10.000 Müttern und ihren Kindern ausgewertet. Verantwortlich für diesen Unterschied könnte die Zusammensetzung der Muttermilch oder eine bessere Interaktion zwischen Mutter und Kind sein. Stillen wird bereits mit anderen gesundheitlichen Vorteilen wie geringere Infektionsraten und seltenerer Fettsucht in Zusammenhang gebracht. Details der aktuellen Studie wurden in den Archives of Disease in Childhood veröffentlicht.
Das Team unter der Leitung von Maria Quigley von der University of Oxford untersuchte die Ernährungsgewohnheiten von 10.037 Müttern und ihren Kindern, die Teil der Millennium Cohort Study waren. Die Mütter wurden ersucht, die Probleme ihrer Kinder im Alter von fünf Jahren zu beurteilen. Dazu gehörten Ängstlichkeit, übertriebene Anhänglichkeit, Ruhelosigkeit sowie Lügen oder Stehlen.
Intensivere Mutter-Kind-Interaktion
Nur sechs Prozent der Kinder, die gestillt worden waren, zeigten derartige Verhaltensauffälligkeiten. 16 Prozent waren es jedoch bei den Kindern, die es nicht wurden. Mütter, die stillen sind eher älter, besser ausgebildet und verfügen über einen besseren sozioökonomischen Hintergrund. Auch diese Faktoren könnten eine Rolle spielen. Aber auch als die Wissenschaftler diese Faktoren berücksichtigen, blieb das Risiko einer Verhaltensauffälligkeit bei nicht gestillten Kindern um 30 Prozent höher.
Quigley argumentierte, dass diese Forschungsergebnisse weitere Hinweise auf die Vorteile des Stillens lieferten. Muttermilch enthalte große Mengen bestimmter Fettsäuren, Wachstumsfaktoren und Hormone, die für die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems wichtig sind. Stillende Mütter neigten auch zu einer intensiveren Interaktion mit ihren Kindern. Das könnte bedeuten, dass die Kinder eher lernen, welches Verhalten akzeptabel ist. Diese Kinder werden auch seltener krank, auch dadurch könnte ihr Verhalten beeinflusst werden. Es ist laut der Wissenschaftlerin derzeit noch nicht erforscht, welcher der möglichen Faktoren von entscheidender Bedeutung ist.
Autor: pressetext.de, Michaela Monschein (Stand: 10.05.2011)Weitere Themen:
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